Philosophy (Tetsugaku)
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Nachdenken. Hegels Forschungsweise in seiner Berliner Zeit.
Kazunobu SHIMODA
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2012 Volume 2012 Issue 63 Pages 217-232_L12

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Abstract

Durch die neuen Gesammelten Werke und Vorlesungen können wir heute Hegels vielfältige Aktivitäten in seinen späteren Jahren im Detail verstehen. Diese neuen Auflagen machen es aber zugleich schwieriger, die Veränderungen und Vermehrungen in Bezug auf das gesamte philosophische System Hegels einheitlich zu erfassen. Warum bemühte Hegel sich kontinuierlich bis zu seinem Tode, sein System zu revidieren? Bedeutet das eine Niederlage der Hegelschen Philosophie gegen die immer weiter zunehmende Zahl von verschiedenen Meldungen und Erkenntnissen der empirischen Wissenschaften und der geschichtlichen Tatsachen?
In Bezug auf dieses Problem versucht mein Aufsatz, noch einmal das Hegels System am Leitfaden des Begriffs “Nachdenken” zu interpretieren. In dieser Arbeit wird gezeigt, dass das System, das Hegel in seinen späteren Jahren konzipiert hat, die Vielfalt der empirischen Kenntnisse aufnehmen, aber dennoch zugleich immanent und selbständig sein kann.
In seiner Berliner Periode (1818-1831) bringt Hegel seine eigene philosophische Aufgabe mit dem Wort “Nachdenken” zum Ausdruck. Seine theoretische Erörterung dieses spezifischen Denkens, das nicht rein und bloß, sondern immer “nach” etwas denkt, findet sich im “Vorbegriff” der zweiten und dritten Auflagen der Enzyklopadie, dessen Kapitel die Rolle einer Einleitung zur Darstellung des Systems spielt. Hegel diskutiert darin, dass, insofern das Denken, obwohl es sich in dem Feld des Emprischen bewege, ein Moment der “Beziehung auf sich selbst” besitze, dadurch es von seinen Einzelheiten und Zufälligkeiten befreit und zum allgemeinen Wissen erhoben werden könne.
Diese Erhebung durch das “Nachdenken” muss jedoch wegen ihres “Nach” - Charakters nicht in der reinen begrifflichen Sphäre, sondern gerade innerhalb der Arbeit an der Erfahrung vollzogen und bestätigt werden. Bei Betrachtung dieser Theorie können wir den paradoxen Satz: “das Aufnehmen des empirischen Inhalts ist die Sichentwicklung des Denkens” (in der “Einleitung” der revidierten Enzyklopädie), als das Fundament des ganzen Systems Hegels interpretieren. Indem Hegel das “Nachdenken” zur Methodenidee seines Systemaufbaus bestimmte, zeigte er schließlich, dass sein philosophisches System nur im Zusammenhang mit der Erfahrung offenbart.

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