Philosophy (Tetsugaku)
Online ISSN : 1884-2380
Print ISSN : 0387-3358
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Erkenntnis und Skepsis
Yôsuke Yamazaki
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1966 Volume 1966 Issue 16 Pages 145-157

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Abstract

Die Ehrlichkeit im intellektuellen Sinne ist eine notwendige Bedingung, die sich jeder wissenschaftliche Forscher und jeder ernstlich über unser Dasein Denkende aufzugeben hat. Die Frage, was denn überhaupt Tatsache zu nennen sei, enthält eine philosophische Problematik, die nicht leicht und einfach abzutun ist. Jedenfalls aber besteht die intellektuelle Ehrlichkeit darin, immer der Tatsache treu zu sein, und das macht eben die sogenannte Realität unseres Denkens aus. Abgesehen davon, daß die Menschen, die der Welt und dem Menschen treu bleiben wollen, in der Tat nur doch mannigfach sich widersprechende Meinungen anbieten und den Wechsel der bunten Gedankenmoden wiederholen, ist die Wahrhaftigkeit eigentlich so wünschenswert und selbstverständlich? Wenn die Würde der Menschheit in der Ehrlichkeit des Erkennens besteht, wie steht es mit der Wahrheit, die es zu entdecken trachten soll? Bedarf nicht der Wille zur Wahrheit selbst erst einer Rechtfertigung? Und das Übermaß der Erkenntnis mag ja eine gewisse Verarmung des Lebens bedeuten. Aber, demungeachtet, die intellektuelle Sauberkeit, ist es nicht in der Gegenwart die einzige uns mögliche Ehre des Geistes? Oder gibt es noch etwas sonst, das unsere Ehre ausmachen kann? Diese Frage im Auge haltend, wollen wir hier die Existenzphilosophie und insbesondere den Gedanken Nietzsches prüfen, der über das problematische Verhältnis zwischen “Leben” und “Erkenntnis” lebenslang gesonnen hat.

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