1997 Volume 1997 Issue 48 Pages 278-287
Husserls Theorie der Intersubjektivität hat einen “monadologischen” Charakter, der im Rahmen seiner “fünften Cartesianischen Meditation” nicht vollständig verstanden werden kann. Durch die Untersuchung seiner Forschungsmanuskripte, vor allem seiner Behandlungsart von dem “Fenster” der Monade, ist zu verstehen, daß er die Intersubjektivität als eine offene Allheit von sich ineinander “implizierenden” Monaden auffaßt. Monaden haben (bzw. brauchen) keine Fenster, insofern jede schon im voraus im inneren Zusammenhang mit jeden anderen steht. Andererseits haben sie doch Fenster (d. i. “Einfühlung”), insofern ihre “wechselseitige Implikation” nur durch die Einfühlung als jeweilige leibliche Fremderfahrung hindurch eröfnet werden kann. Daraus ist zu ersehen, daß der Intersubjektivitätstheorie Husserls eine eigenartige Verbindung zwishen dem “leibnizschen” und dem sozusagen “rein erfahrungstheoretischen” Motiv zugrundeliegt.