Philosophy (Tetsugaku)
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Der Begriff »res singularis« bei Spinoza
Tsuyoshi HORIE
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2001 Volume 2001 Issue 52 Pages 200-208,306

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Abstract

Als »Einzelding« (res singularis) bezeichnet Spinoza jedes endliche Ding in der Natur, das durch Naturgesetze determiniert ist. Zugleich erklärt er jedoch, daβ sich ein solches Ding als »Streben« (conatus) nach Selbsterhaltung aktiv verhält. In dieser Untersuchung versuche ich durch Überprüfung der Definition und einiger wichtiger Bestimmungen des Einzeldinges in der »Ethik« zu zeigen, wie diese Seinsweise des Einzeldinges wiederspruchsfrei konzipiert ist.
Dabei soll mit Spinoza folgendes festgestellt werden: (1) Da auch wir Menschen und unsere Erkenntnisse als Wirkungen Einzeldinge sind, können wir nur begrenzte Ursache eines Dinges feststellen, während das Ding selbst in der Natur in unbegrenzter und unendlicher Weise determiniert ist; (2) verschiedene Einzeldinge existieren und/oder werden erkannt als »in bestimmter Weise« (certa ratione) Zusammengesetzte ; (3) diese »bestimmte Weise« wird in dynamischen Verhältnis von, Selbsterhaltung/Fremdzerstörung' dargestellt, wobei das Einzelding »Vermögen«(potentia) oder die »Kraft«(vis), nämlich ein Teil im unendlichen Potenzial der Natur ist.
Aus diesen Überlegungen läβt sich Spinozas Konzeption des Einzeldinges erhellen : Spinoza betrachtet alle Veränderungen in der Natur, einschlieβlich der menschlichen Erkenntnisse und Handlungen, als relative Zusammensetzungen von Kräften. Damit ist die Aktivität oder Tätigkeit, nämlich die Kraft eines Dinges nichts anderes als seine Determiniertheit vom unendlichen Potenzial der Natur.

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