Abstract
In der Entwicklung der Philosophie Hegels lassen sich mehrere prinzipielle Wandlungen feststellen. Eine ihrer wichtigsten innerhalb der Geistesphilosophic ist der Wechsel des methodischen Prinzips im geistesphilosophischen Entwurf von 1803/04. Hier wird das methodische Prinzip des Systems der Sittlichkeit (1802/03), die gegenseitige Subsumtion von Anschauung und Begriff, von einem seit dem frühen Fichte und dem frühen Schelling bekannten Programm der systematischen Geschichte des Selbstbewußtseins abgelöst.
In der vorliegenden Abhandlung wird die Bedeutung dieser prinzipiellen Veränderung in Hegels Jenaer Systementwurf untersucht. Dazu wird zuerst die Systematik der beiden geistesphilosophischen Systeme-System der Sittlichkeit (1802/03) und Philosophie des Geistes (1803/04)-dargestellt, wobei das letztere gründlicher betrachtet, während das erstere nur zwecks des Vergleichs skizzenhaft geschildert wird. Anschließend wird die Bedeutung des neuen methodischen Prinzips für die Systematik der Hegelschen Geistesphilosophie erörtert.
So ist diese Abhandlung wie folgt gegliedert: I. Die Wandlung des methodischen Prinzips in Hegels Geistesphilosophie. II. Das Programm der systematischen Geschichte des Selbstbewußtseins in Hegels Geistesphilosophie von 1803/04:1) Konstitution des Systems, 2) Entwicklung des ersten Systemteils und 3) Entwicklung des zweiten Systemteils. III. Die Bedeutung der Wandlung.