Journal of religious studies
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Das Problem des Bosen bei C. G. Jung
Satoko MIYASHITA
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2006 Volume 80 Issue 1 Pages 67-89

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Abstract

Jung versucht, auf das ≫Problem des Bosen≪, diese alte schwierige Fragestellung, von einem anderen Standpunkt als dem der Theodizee zu antworten. In,Christus, ein Symbol des Selbst "(Aion, Kap. V) kritisiert Jung die Lehre von der ≫privatio boni≪, die seiner Ansicht nach christliche Antwort auf das ≫Problem des Bosen≪. Nach Jung ist diese Lehre ein Irrtum, da sie uns lehrt, daβ es in den Geschopfen Gottes als ≫summum bonum≪ kein Boses gebe. Gott ist nicht ≫summum bonum≪ und auch im Menschen als dem Geschopf eines solchen Gottes gibt es das Bose. Und in Antwort auf Hiob deutet Jung Gott als ≫coincidentia oppositorum≪ und ≫unbewuβt≪ und nimmt an, daβ er die ≫Menschwerdung≪ will. Gemaβ Jung umfaβt Gott nicht nur das Gute, sondern auch das Bose als ≫coincidentia oppositorum≪; er ist ≫unbewuβt≪ und ermangelt der Selbstreflexion, und darum ist es moglich, daβ sich seine bose Seite zeigt. Dazu will Gott die ≫Menschwerdung≪, will im Menschen wohnen, und darum wird das Bose zu einem in der Beziehung zwischen Gott und Mensch zu losenden Problem. Auf diese Weise versucht Jung auf das ≫Problem des Bosen≪ zu antworten, und dies ist das Ergebnis seines innersten Strebens, in dem das menschliche Bose fundamental betrachtet und die Losung dieser Problematik im Zusammenhang mit Gott gesucht wird.

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© 2006 Japanese Association for Religious Studies
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