2009 Volume 83 Issue 2 Pages 649-671
In diesem Aufsatz werden die Begriffe Gut und Bose in der Religion und in der Moral analysiert, wie sie Kant und die deutschen Idealisten, insbesondere Fichte und Schelling in ihren Hauptschriften, d.h. Kants "Kritik der praktischen Vernuft" und "Die Religion", Fichtes "Die Anweisung zum seligen Leben", und Schellings "Uber das Wesen der menschlichen Freiheit" und "Philosophie der Offenbarung" erortert haben. Weiter wird gezeigt, wie sie in den genannten Werken die Beziehung des religiosen Begriffs von Gut und Bose zu dem entsprechenden moralischen Begriff abgehandelt haben. Dabei treten drei verschiedene Konstellationen auf: 1) der Vorzug des religiosen Begriffs vor dem moralischen, 2) der Vorzug des moralischen Begriffs vor dem religiosen, 3) die Ubereinstimmung beider. Jeder der drei Philosophen nimmt seine eigene Position ein und erortert auf seine Art die Beziehung der Religion zur Moral.