Abstract
Die Debatten um das religiose Apriori waren von einer Art, wie sie viele Theologen und Philosophen am Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland interessierte. In diesem Aufsatz soll die Bedeutung von Rudolf Ottos Begriff "des religiosen Apriori", durch den Kontrast der Verwendung des Begriffes bei Ernst Troeltsch und Otto, deutlich gemacht werden. Durch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden soll das Charakteristische an Ottos Herangehensweise besonders in semen Werken Kantisch-Fries'sche Religionsphilosophie und Das Heilige verdeutlicht werden. Dies gibt uns eine wichtige Einsicht, um die Entwicklungsgeschichte der Religionsforschung in Deutschland zur Jahrhundertwende im geistesgeschichtlichen Kontext zu sehen. Ausserdem erhalt man einen guten Zugang, um die Dynamiken um "Erkenntnis" und "Leben" in der Geisteswissenschaft dieser Zeit darstellen zu konnen. Daruberhinaus wird an ihnen die, die Wissenschaft selbst umgebende religiose geistige Lage, deutlich.