Journal of religious studies
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Print ISSN : 0387-3293
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Philosophie der Religionsrezeption von Blumenberg
Kazunobu SHIMODA
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2020 Volume 94 Issue 3 Pages 1-23

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Es ist heutzutage offensichtlich, dass es bei Hans Blumenberg eine phänomenologische Anthropologie als den Kernpunkt seiner gesamten Arbeit gab. Zu sehen ist aber zugleich die Bedeutung seiner enormen Geschichtsschreibungen, die sich nicht auf seine anthropologische Betrachtung reduzieren lassen. Dieser Aufsatz thematisiert aus dieser Problemlage der Blumenberg-Forschung einen in seinem späteren Werk Matthäuspassion (1988) herausgehobenen Begriff der „Rezeption“. Das Phänomen der Rezeption entsteht Blumenberg zufolge durch die Distanzierung des Ur-Erlebnisses. Das sich dabei manifestierende Unverständige bzw. Unbegreifliche treibt die Menschen an, diesen leeren Platz wieder zu besetzen. Da ergibt sich eine Art der religiösen Erfahrung, die Blumenberg ins Licht zu bringen versuchte. Darüber hinaus verdeutlicht der Aufsatz, dass Blumenbergs ganzes Projekt der „Metaphorologie“ und der „Theorie der Unbegrifflichkeit“ dieses Problem schon vorher behandelt hatte. Daraus formuliert sich als Blumenbergs Religionsphilosophie sein Versuch, jene traditionelle Rangordnung von Ursprung und Rezeption umzukehren und damit die religiöse Ursprünglichkeit auf der Ebene der historischen Verwandlungen zu verwesentlichen.

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© 2020 Japanese Association for Religious Studies
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