Abstract
Dieser Beitrag zeigt, wie Henrieke Stahl (Trier) in ihrem polymorphen Subjektmodell den Subjektbegriff Heinrich Barths einsetzt, um damit Probleme der Instanztheorie zu lösen. Es folgen kritische Anmerkungen insbesondere im Hinblick auf die tatsächliche Lesepraxis sowie auf Stahls Annahme, dass der empirische Autor eventuell mit dem Äußerungssubjekt identisch sein könne. Der Aufsatz schließt mit der Feststellung, dass Barths Subjektbegriff zwar eine Hypothese für die Grundlage unserer Vorstellung von abstrakten Entitäten beim Lesen liefern kann, aber nicht aussagekräftig genug ist, um die Eigenschaften lyrischer Texte zu beschreiben.