Studies in THE PHILOSOPHY OF RELIGION
Online ISSN : 2424-1865
Print ISSN : 0289-7105
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Gnade und Natur bei Eckhart
Kiriko KATO
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2006 Volume 23 Pages 58-70

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Abstract
Nach der dominikanischen Tradition versteht Eckhart die Seligkeit als Erkennen der göttlichen Natur. Er betont einerseits, daß die natürliche Vernunft beim Erkennen der göttlichen Natur die göttliche Gnade braucht. Aber er dehnt andererseits die natürliche Vernunft auf alle christlichen Wahrheiten aus, zudem betrachtet Gottessohn als das, was der Mensch von Natur ist. Dieser Aufsatz versucht das Verhältnis zwischen der Gnade und der menschlichen Natur zu erklären im Zusammenhang mit der Zweideutigkeit der menschlichen Natur: Natur des Menschen als Geschöpf und als identisch mit Gott im Seelengrund.
Die Gnade kommt von der Zeugung des Sohnes, nämlich der Ausgang der Personen in Gott her, und da gibt es kein Fremdes. Gott gebiert seinen Sohn als sich selbst, deshalb ist der Vater eins mit dem Sohn im Sein und in der Natur. Die göttliche Natur ist Einheit und so hat Gott alles in sich. Das Wesen der Gnade ist in Einheit von der göttlichen Natur und der menschlichen Natur. Die menschliche Natur ist gemeint allen Menschen mit Christus. Daher ist die menschliche Natur eigentlich eins mit Gott im innersten Seelengrund, in dem Gott wohnt. Sie ist dennoch wegen des Fremden, des Persönlichen entfernt von der reinen menschlichen Natur, d. h. der göttlichen Natur. Der Mensch muß das Persönliche verlassen und alles intellektuell im Seelengrund als Einheit erfassen, um dasselbe zu sein, was die menschliche Natur in Christus ist. Wenn der Mensch befreit von aller Fremdheit ist, da wirkt die Gnade aus seinem Grund und dann geschieht es Gottesgeburt im Seelengrund.
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© 2006 Society for Philosophy of Religion in Japan
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