1982 Volume 20 Issue 2 Pages 30-37
Es ist eine der bedeutsamen Aufgaben in der Forschung der Geschichte der Erziehung fur Behinderte in Deutschlund, zu erklaren, welche Rolle die Bewegung der Hilfsschullenrer gesellschaftlich und geschichtlich spielte, insbesondere die Bewegung der Festsetzung vom "Hilfsschulgesetz" in der Zeit der Weimarer Republik. Diese Bewegung hat den Hintergrund, daβ wegen Unvollkommenheit der gesetzlichen Grundlage manche "hilfsschulbedurftige" Kinder die Hilfsschulen nicht besuchten und deshalb die ihnen entsprechende heilpadagogische Erziehung nicht sichergestellt wurde. Deshalb erforderten die Hilfsschullehrer in dieser Zeit das Hilfsschulgesetz, um solche Probleme zu losen. Die Entwurfe, die dann von den Hilfsschullehrern eingebracht wurden, wurden mit dem Gedanke begrundet, daβ auch die behinderten Kinder das Recht auf Bildung haben, und gingen dem letzten Bildungsreform fur Behinderte in BRD voran. Die Bewegung wurde aber underseits vom Stundpunkt der "Reinigung der Volksschule" aus erhoben. Daraus ergab sich, da(β die Bewegung die Tendenzen der Verstarkung des Leistungsprinzips, des Prinzips der Auswahl nach der Leistung von Kindern, positiv annahm. Folglich wurde die Aufnahme der nicht schwachsinnigen, sondern leistungsschwachen Kinder in die Hilfsschule nach und nach justifiziert,und wurde eine der Ursache fur die heutige Problematik ergeben.