Abstract
Die Verfasser stellten zunachst 3.5-Dimethoxybenzaldehyd dar, indem sie das Imidochlorid des 3.5-Dimethoxybenzoesaureanilids nach Sonn u. Muller (Ber. 52, 1929) mittels der aetherischen Zinnchloru-rlosung reducirten und das so gebildete Anil mit Saure zerlegten. Die Eigenschaften des so erhaltenen Aldehyds stimmten mit denen des Dimethyl-α-resorcylaldehyds ueberein, welches Mauthner (J. pr. [2] 100, 176) vor einigen Jahren auf anderem Wege dargestellt hat. Durch Perkinsche Reaktion liefert dieses Aldehyd leicht 3.5-Dimethoxyzimmtsaure, die jedoch weder durch HJ noch durch HBr von verschiedenen Konzentration sich nicht entmethyliren lasst.[chemical formula]Reducirt man dagegen 3.5-Diacetoxybenzoesaurechlorid (Diacetyl-α-resorcylsaurechlorid) katalytisch nach Rosenmund (Ber. 51, 585), so erhalt man Diacetyl-α-resorcylaldehyd. Durch Perkinsche Reaktion gibt das letztere Diacetylderivat der 3.5-Dioxyzimmtsaure, welches sich leicht zur 3.5-Dioxyzimmtsaure verseifen lasst.[chemical formula]An der Luft ist das Atractylon sehr veranderlich und geht in ein undestillirbares Harz ueber. In organischen Solventien gelost, oder in unterkuhltem, flussigem Zustande im Rohr eingeschlossen ist es haltbar. Das aus Methylalkohol umkrystallisirte Atractylon schmilzt bei 42°, siedet bei 131-132°(4 mm), [numerical formula]Zur Analyse schliesst man das frisch destillirte Oel in Glaskugelchen ein und wagt. Die Durchschnittzahlen der neun Analysen sind C 83.05%, H 9.25%, woraus sich die Formel C14H18O berechnen lasst. Durch conc. HCl auch bei gewohnlicher Temperatur geht es in ein rotes Harz ueber. Conc. HCl u. Vanillin (auch Anisaldelhyd u. Piperonal) ruft eine kirschrote Farbung hervor. Fichtenspanreaktion violett. Reducirt die Fehlingsche Losung nicht. Mit Brom in Eisessigl sung reagirt es sehr heftig unter Bildung von braunvioletter, sanadiger Substanz. Zeiselsche Methoxylbestimmung negativ. Weder durch Essigsaureanhydrid und Natriumacetat, noch durch Benzoylchlorid und Alkali konnte ein Acylderivat darstellen. Im Reaktionsprodukt findet man immer das Atractylon wieder. Beim Erhitzen mit Natrium auf 130° wurde keine Natriumverbindung gebildet. Mit Hydroxylamin, Phenyl-hydrazin wie auch mit Semicarbazid verbindet es sich nicht. Bertramsche Hydratation negativ. Reduktion mit Natrium und Aethyl-(sowie Amyl-) Alkohol verlief negativ. Aus diesen Daten schlossen die Verfasser, dass das Atractylon eine aetherartige Verbindung sei. Katalytische Reduktion von Atractylon. Reducirt man das Atractylon mit Platinschwarz und Wasserstoff in Eisessiglosung, so farbt sich die Losung anfanglich merklich rotbraun und wird erst nach Absorption von 3 Mol Wasserstoff vollstandig gesattigt und entfarbt. Beim Fraktioniren des Produktes siedet es zwischen 125° und 136°. Die hochst siedende Fraktion (135-136°) besitzt die Zusammensetzung C14H24O.[numerical formula]Aus dem Vorlauf (125-130°) schied sich bei 4 monat1angem Stehenlassen ein krystallinischer Korper (Smp. 178°) aus, dem die Zusammensetzung C14H22O2 zukommt. [α]19D-11.99° (in CHCl3).