Im vorliegenden Aufsatz handelt es sich um “die Idee des Aufbaues” von Ernst Troeltsch, die die Hauptsache des vierten Kapitels seines letzten Hauptwerks “
Historismus und seine Probleme” ist. Durch die Betrachtung dieser Idee wird es versucht, das “Doppelgesicht” seines historischen Denkens aufzuklären. Der Leitfaden dafür ist die rätselhafte Formel “Geschichte durch Geschichte überwinden”, die sich auf der letzten Seite des
Historismus-Bandes findet. Diese Formel soll im textlichen Zusammenhang gelesen werden, in den sie Troeltsch selbst stellt. Daraus ergibt sich, dass Troeltsch mit der Idee des Aufbaues die zwei Schlüsselbegriffe verbinden wollte: “Universalgeschichte” und “gegenwärtige Kultursynthese”. Die Idee des Aufbaues bedeutet nämlich die universalgeschichtliche Re-Konstruktion der vergangenen Geschichte, auf der anhand der gegenwärtigen Kultursynthese die Zukunft gebaut wird. Während die Idee des Aufbaues und die Formel “Geschichte durch Geschichte überwinden” bisher vorwiegend im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Kultursynthese ausgelegt wurde, soll man auch die Bedeutung der Universalgeschchte als der historischen Reflexion erwägen.
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