ELS(=Else Lasker-Schüler) schuf manche weibliche Gestalten, um darin sich selbst zu verherrlichen, nicht nur als ein Ebenbild Gottes, sondern auch als eine Ebenbürtigkeit Gottes als sein direkter Nachkomme. Dies geschieht durch eine solche Selbstverherrlichung, daß man dies auch als eine Seltenheit in der ganzen deutschen Literaturgeschichte bezeichnen kann.
Die tanzende und singende Sulamith, jene Gestalt aus dem Hohen Lied, die Geliebte und Braut Salomos, hier Eben- und Selbstbild ELS', erscheint in
"Hebräische Balladen“ als Geliebte Zebaoth-Gottes.
Die
"düstere Tränenschnur“, die wie eine Perlenschnur
"sich um den Hals der Welt legt“, verschönert und verherrlicht die singende Eva (
"Erkenntnis“): Ihr Leid ist das ganze Weltleid, diese Tränenschnur zu lösen und somit dieses Weltleid zu stillen ist nur dem Singen von Eva, dem Eben-und Geschwisterbild der ELS, möglich.
Abigail, die erfundene Tochter des tragischen Judenkönigs Saul, spielt als eine letzte in der ganzen jüdischen Heilsgeschichte ihre messianische Rolle (
"Abigail“).
"In Nacht meiner tiefstcn Qual erhob ich mich zum Prinz“. (GW II-534f.) ELS wollte in dieser eigentlich knabenhaften oder androgynen Gestalt, dem Prinzen von Theben, eine unentwegt männliche, sogar eine messianische aufbauen, um damit ihr qual- und leidvolles Leben in der bürgerlichen Gesellschaft der Jahrhundertwende aufzulösen und geistiginnerlich wiederaufzubauen.
Diese Joseph-Gestalt hat auch viele Gemeinsamkeiten mit den eingangs erwähnten weiblichen Selbstbildern in Bezug auf Selbst-verherrlichung odervergöttlichung.
Peter Hille hatte ihr schon den orientalischen Titel
"Prinzessin Tino von Bagdad“ gegeben, ein Lieblingsbild der Zeit des Jugendstils. Dennoch hat sich ELS entschlossen davon abgewandt und these
"männliche“ Gestalt als ihr Zielbild gewählt und erschaffen, worin der wahre Sinn dieser dem Anschein nach spielerischen Tat existiert. Im ganzen Bau der Gedichtssammlung
"Hebräische Balladen“, worin die biblische Gestalt Joseph behandelt wird, ist eine Entweiblichung und Abwendung von Familie und Blutsverwandtschaft erkennbar, nur dadurch konnte ELS in der letzten Hälfte der Balladen eine ideale Liebeswelt errichten.
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