Archivum histologicum japonicum
Print ISSN : 0004-0681
Wiederherstellung der Lymphbahnen nach der Exstirpation des Popliteallymphknotens
Jiro TATEMOTO
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1958 Volume 14 Issue 2 Pages 265-277

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Abstract
Bie einer Serie von erwachsenen Kaninchen wurde der Popliteallymphknoten exstirpiert; die Tiere wurden dann nach einer bestimmten Zeit getötet und die Lymphgefäße der betreffenden Extremität durch Tuscheinstichinjektion in die Zehe dargestellt. Nach Fixieren in Formolwasser wurden an diesen Tieren die Lymphgefäße des Unter- und Oberschenkels präparatorisch, die Lymphbahnen der Kniekehle mikroskopisch an Schnittserien untersucht.
Die zu dem Popliteallymphknoten ziehenden Lymphgefäße des Unterschenkels suchen bei den des Popliteallymphknotens beraubten Tieren einen Abflußweg in ihren Verbindungsästen mit den Oberschenkellymphgefäßen, nämlich folgende:
1. Äste, die die V. saphena magna begleitend weiter aufsteigen und in der Mitte des Oberschenkels sich zu den die Vasa femoralia begleitenden Lymphstämmen gesellen.
2. Ein Ast, der mit der V. saphena parva in die Kniekehle eindringt, um sich in der Tiefe derselben zu den die Vasa poplitea begleitenden Lymphgefäßen zu gesellen.
3. Ein Lymphkapillarnetz, das sich an der Fascie der Patellargegend verbreitet und dessen abführende Lymphgefäße sich entweder in die die V. saphena magna begleitenden Lymphgefäße oder unmittelbar in den Ln. inguinalis superficialis entleeren.
Was nun die vor dem Stumpf der abgeschnittenen Vasa afferentia herausgesickerte Tusche anbetrifft, so dringt sie in das Gewebe der Wundgranulation ein und verbreitet sich, indem sie innerhalb desselben solche Partien sucht, die im Vergleich mit den übrigen Partien ziemlich reich an Lymphozyten sind und den mit Silber imprägnierten Schnitten nach, ein argyrophiles Netz feiner Fasern enthalten.
Diese Partien, die sich anfangs unregelmäßig gestaltet zeigen, aber als Ganzes einige miteinander zu einem Netz verbundene Stränge aufweisen, lassen zuerst Auflockerung des Fasernetzes, dann stellenweise Lakunenbildung (16 Tage nach der Exstirpation) und schließlich Kanalisation in der ganzen Strecke (21 Tage nach der Exstirpation) erkennen.
Die an der Stelle der beraubten Lymphknoten zuerst auftretenden Lymphbahnen sind weder Lymphkapillaren noch Lymphgefäße, wie früher BAUM, VECCHI und OKAMOTO meinten, sondern die Maschen des retikulären Gewebes, das in Form von Strängen in dem Wundgranulationsgewebe entsteht. Erst durch Kanali sation diesser Stränge entstehen Lymphgefäße, die die zu- und abführenden Lymphgefäße des exstirpierten Lymphknotens verbinden.
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© International Society of Histology and Cytology
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