Abstract
Man versetzte die Kollagenlösung aus den Schwanzsehnen einer Maus mit Chondroitinschwefelsäure- wie auch mit Heparinlösung von pH 7.0. Die rekonstruierten kollagenen Mikrofibrillen wurden einzeln mit Orange G, Ponceau PR und Anilinblau und kombiniert mit der Mischung von ihnen gefärbt und im Elektronoskop untersucht.
Der kleinmolekulare Farbstoff Orange G dringt auch bei diesen in vitro rekonstruierten kollagenen Mikrofibrillen in die D- und H-Teile fast gleich mäßig hinein. Daher wird die Querzonierung der Mikrofibrillen etwas undeutlich. Orange G bleibt bei der Färbung kaum in den weiten Räumen zwischen den Mikrofibrillen. Der großmolekulare Farbstoff Anilinblau lagert sich vornehmlich zwischen den Mikrofibrillen und in den D-Teilen derselben ab. Der mittelgroßmolekulare Farbstoff Ponceau PR verhält sich wie ein Farbstoff in der Zwischenstufe.
Durch die simultane kombinierte Anwendung der obigen drei Farbstoffe können die Zwischenräume zwischen den Mikrofibrillen und die D-Teile der letzteren ganz besonders stark mit dem großmolekularen Farbstoff imprägniert werden. Die Verteilung der Farbstoffe zwischen und in Mikrofibrillen scheint nach dem Prinzip der VAN GIESONschen Färbung, der HEIDENHAINschen Azanmethode u. dgl. an den Gewebeschnitten für die Untersuchung unter dem Lichtmikroskop zu erfolgen.
Es ist uns ein Weg gebahnt, aus der Größe und Menge der in den Gefügelücken der Ultrastruktur abgelagerten Farbstoffen ihre Weite genau abzumessen.