Abstract
1. Die Riechfäden sind bei der Maus in den Löchern der Siebbeinplatte mit Räumen fast ohne Zellen und Fasern umgeben, bei der Ratte aber mit denjenigen mit wenigen Gewebselementen. Beim Meerschweinchen, Kaninchen und Hund ist um die Riechfäden ein deutlich netzartiges Gewebe vorhanden. Beim Affen ist um das netzartige Gewebe noch eine mehr oder weniger dicke Duralscheide entwickelt. Die Duralscheide bildet sich beim Menschen noch viel stärker aus, während die Perineuralräume sich bei ihm stark reduzieren.
2. Die in den Subarachnoidalraum der Maus eingeführten Fremdstoffe, Tusche und Trypanblau, treten sehr leicht durch die Siebbeinplatte in die Nase und breiten sich in den Wandungen der Nasenhöhle in großer Ausdehnung aus. Bei der Ratte wird die Tusche zu einem kleinen Teil an den Löchern der Siebbeinplatte festgehalten, beim Meerschweinchen, Kaninchen und Hund etwa zur Hälfte. Die durch die Siebbeinplatte ausgetretene Tusche breitet rich wie bei den obigen Tieren in den Nasenwandungen aus. Beim Affen begibt sich die Tusche von den Riechfäden begleitet bis in die tiefste Schicht der Nasenschleimhaut, verbreitet sich aber nicht weiter. Die Durchläßigkeit der Siebbeinplatte des Menschen ist vermutlich noch schlechter.
3. Bei den Tieren sind die Zellen im netzartigen Bindegewebe um die Riechfäden zumeist stern- oder spindelförmig und besitzen schlanke Ausläufer. In einer ganzen Reihe von unseren Experimenten wandelten sie sich nicht merklizch durch Einziehen der Ausläufer zu monozytären Formen oder Histiozyten um. Die im günstigen Milieu mit immer erneuerter Ernährungsflüssigkeit befindlichen Bindegewebszellen haben vielleicht eine geringere Neigung sich zu den genannten Zellen umzuwandeln.
4. Die in die Nasenschleimhaut der Maus sorgfältig injizierte Tusche erreicht nicht die Siebbeinplatte. Das kolloidale Trypanblau tritt zweilen in die Löcher der Siebbeinplatte ein. Das Trypanblau tritt, nur wenn es tief in die Nähe der Siebbeinplatte eingespritzt wird, durch die Platte über und färbt vorübergehend das Subarachnoidalgewebe oberhalb der Platte. Die Flüssigkeit scheint aber in normalem Zustand nur von dem Schädelraum nach dem Naseninneren hin zu strömen.