Archivum histologicum japonicum
Print ISSN : 0004-0681
Cytologische Untersuchungen der Gl. ceruminosa bei menschlichen Embryonen
Yasuhiro NARITA
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1954 Volume 7 Issue 1 Pages 19-38

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Abstract

In 17 Fällen wurde die Gl. ceruminosa des äußeren Gehörganges aus 5 bis 10 monatigen Menschenembryonen histo- und cytogenetisch untersucht. In der Haut des äußeren Gehörgangs finden sich keine ekkrinen Schweißdrüsen, deren Anlagen auch in der Embryonalzeit nicht angetroffen werden.
1. Wie bekannt, entwickelt sich die Gl. ceruminosa aus den Epithelzellen der Haaranlage. Im 5. Fetalmonate findet man eine der Haaranlage entlang senkrecht herabsteigende keulenförmige und eine haken (retorten) förmige Anlage, welch letztere durch die Knickung der Endanschwellung der ersteren gebildet wird. Die solide Endanschwellung der keulenförmigen Anlage, die aus hellen Epithelzellen zusammengesetzt ist, bildet später den langen Drüsentubulus (den sezernierenden Abschnitt der Drüse), während der dünne Epithelstrang, welcher die Endanschwellung und die Haaranlage miteinander verbindet, aus dunklen Epithelzellen besteht und schon die Beschaffenheiten des Ausführungsgangs zeigt. Die inneren Oberflächen der Epithelzellen sind nämlich schon mit Crusta (Cuticularsaum) versehen.
Daraus ergibt sich, daß der sezernierende Abschnitt und der Ausführungsgang sich schon im Stadium der keulenförmige Anlage unterscheiden lassen.
2. Bei der hakenförmigen Anlage ist die schmale Lichtung des der ganzen Länge nach ausgehöhlten Ausführungsgangs durch ein zweischichtiges Epithel umgeben. Die kubischen Epithelzellen der inneren Schicht sind an ihrer freien inneren Fläche mit einer Crusta versehen, die Kerne der mehr platten Epithelzellen der äußeren Schicht sind verhältnismäßig dicht angeordnet. Also kann man sagen, daß der Ausführungsgang der embryonalen Ohrenschmalzdrüse im 5. Fetalmonat histologisch ausgebildet wird.
3. Im 5. Fetalmonate tritt auch im Inneren der Endanschwellung der hakenförmigen Anlage das schmale Lumen (Drüsenlumen) auf, das sich im 6. Monat deutlich erweitert und von regelmäßig einschichtig angeordneten kubischen Epithelzellen (Drüsenzellen) umschlossen ist, was mit den histologischen Beschaffenheiten des Drüsentubulus der a-Schweißdrüse übereinstimmt.
4. Im 6. Fetalmonate kommen schon solche Drüsen vor, bei denen der Drüsentubulus gewunden das Knäuel (Drüsenkörper) bildet. Nach dem 7. Fetalmonat stellen sich alle Drüsen als Knäueldrüsen dar. Der Ausführungsgang nimmt, im Gegensatz zu den e-Schweißdrüsen, an der Knäuelbildung nicht teil. Im 9. und 10. Monate nimmt der Drüsenkörper an Größe beträchtlich zu, der lange Drüsentubulus zeigt, wie bei den a-Drüsen der Erwachsenen, an verschiedenen Stellen auffallende Dickenunterschiede, so ist z. B. im dickeren Abschnitt das stark erweiterte Drüsenlumen von mehr abgeflachten Drüsenzellen umgeben, dagegen im dünneren ist das schmale Drüsenlumen von verhältnismäßig hohen Drüsenzellen umringt.
5. Die Myoepithelzellen differenzieren sich erst im 6. Fetalmonate, wenn in der Endanschwellung der hakenförmigen Anlage das schmale Drüsenlumen in Erscheinung tritt; sie erstrecken sich longitudinal als spindelförmige Zellen zwischen den Drüsenzellen und der Membrana propria. Bei den das Knäuel bildenden Drüsen aus 6monatigen Feten wurden Myofibrillen in einigen Myoepithelzellen nachgewiesen, was auf den Eintritt der Funktion der Muskelzellen hindeuten dürfte. Anderseits sind sogar im 9. Fetalmonate eine Anzahl undifferenzierter Myoepithelzellen vorhanden, welche aber im 10. Fetalmonate vollkommen verschwinden.
6. Die Drüsenzellen sind immer, wie bei anderen a-Schweißdrüsen, regelmäßig einschichtig angeordnet

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