1997 年 48 巻 1 号 p. 37-48
Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts beschaftigten sich eine Reihe von europaischen Landschaftsmalern mit atmospharischen Motiven. Die Atmospharen stimmten mit dem Geist der Romantik uberein, der die Unendlichkeit, das Gemut und die Phantasie betonte. Ausserdem wurde bis heute oft darauf hingewiesen, dass die Meteorologie des Englanders Luke Howard (1772-1864) einen Einfluss auf Maler wie J. Constable in England, J.C.C. Dahl in Deutschland und auf andere hatte, die sich in den 1820er Jahren mit den Wolkenstudien beschaftigten. Goethe wies im Jahre 1816 Caspar David Friedrich auf Howards Meteorologie hin und genau in dieser Zeit, bis 1824, entstanden viele Werke von Friedrich mit Atmospharen, wie Nebel oder Wolken, deren Gestalten typisch fur die Klassifizierung nach Howards Meteorologie sind, wie z.B. Nebel oder Stratus in Der Wanderer uber dem Nebelmeer (um 1818), Cumulus in Neubrandenburg (um 1816-17), Cirrus in Abend (1824), Nimbus in Hunengrab im Herbst (um 1820) usw. Howards Meteorologie verhalf Friedrichs Landschaftsmalerei zu einer bildnerischen Vielfalt der Atmospharenmotive, die seine romantischen Forderungen erfullten.