CYTOLOGIA
Online ISSN : 1348-7019
Print ISSN : 0011-4545
Zur Frage nach der Formierung von Zellen im Dotter von Vögeleiern
S. A. Scheinis
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1937 Volume 8 Issue 1 Pages 91-109

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Abstract

1. Der Dotter von Vögeleiern ist ein lebender Bestandteil derselben und nimmt Teil an den biologischen Prozessen, die in ihnen ablaufen.
2. Die als weiße Dotterkugeln bezeichneten Gebilde, über deren genetische Beziehungen zu den sog. gelben Dotterkugeln verschiedene Meinungen herrschen, entstehen in Sperlingseiern aus gelben Dotterkugeln durch eine Reihe von Veränderungen, die sich auch noch in den neugebildeten weißen Kugeln weiter fortsetzen.
3. Jedes in das Plasma eingetauchte Dotterkügelchen ist umgeben von einer Membran, die sich anfangs mit sauren Farbstoffen färbt.
4. Die Latebra PURKINJE im Sperlingseidotter stellt, im Gegensatz zu der allgemeingültigen Auffassung von dem Hühnereidotter, die Fortsetzung der subembryonalen Höhle dar und ist mit derselben kleinkörnigen Masse angefüllt wie die letztere.
5. Die basophile Granulation in den weißen Dotterkugeln entsteht durch Zerfall der verdickten Dotterkügelchenmembran in einzelne Körner.
6. Die Veränderungen in den Dotterkugeln verlaufen umso intensiver, je näher diese zur PURKINJE'schen latebra, zu den Blastodermrändern und zur Dottermembran liegen; sie besitzten systematischen, gesetzmäßigen Charakter.
7. Die weiteren Veränderungen in den weißen Dotterkugeln verlaufen in zwei Richtungen: die meisten zerfallen in kleine Kugeln, verlieren ihre spezifische Färbbarkeit und ergeben schließlich eine äußerst fein granulierte Masse, welche die subembryonale Höhle füllt und der Ernährung des Embryos dient. Einige von den weißen Dotterkugeln erzeugen unter mannigfaltigen Veränderungen “Protozyten”, die den von O. B. LEPESCHINSKAJA im Hünereidotter beobachteten “Zellkugeln” entsprechen.
8. Die weiteren Veränderungen der “Protozyten” aus der Umgebung des Blastoderms hinter der Keimleiste, an der Dottermembran tragen gesetzmäßigen Charakter.
9. Die gesetzmäßigen Veränderungen in den sog. Protonuklei führen zum Verschwinden der Chromatinschollen; es treten chromosomenähnliche Gebilde von verschiedener Form und Größe auf.
10. Ziemlich häufig findet man in den “Protozyten” spindelförmige Figuren, die an die karyokinetischen erinnern.
11. Die Frage, ob in den Sperlingseiern Dotterkugeln sich zu vollwertigen Zellen umbilden können, bedarf noch einer weiteren Untersuchung und Nachprüfung.

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