Das Schloß“" /> Bürokratie und Individuum
die Deutsche Literatur
Online ISSN : 2187-0020
Print ISSN : 0387-2831
ISSN-L : 0387-2831
Bürokratie und Individuum
Ein Versuch über F. Kafkas "Das Schloß“
Setsuo Hata
Author information
JOURNAL FREE ACCESS

1961 Volume 27 Pages 50-57

Details
Abstract

Mein kleiner Versuch sollte zeigen, in was für absurden Vorurteilen das Volk einer bürokratischen Zeit lebt, das Kafka in diesem Roman darstellt. Sie glauben, der Schloßbeamte selbst könne mit ihnen nicht sprechen oder er sei so sehr empfindlich, daß er ihren Anblick überhaupt nicht ertragen könne. Das kommt von ihrem ungenügenden Verständnis für einen bürokratischen Mechanismus, der wegen seines Rationalismus alles Irrationale, rein Persönliche aus den Amtsgeschäften ausschalten soll. Selbstverständlich gilt solches Ausschalten nur bei den amtlichen Angelegenheiten, daher muß Klamm wohl als Beamter solche Haltung streng bewahren, aber als Privatmann nicht. Trotzdem wollen und können die Dorfleute ihn als Privatmann nie anerkennen, dean sie haben eingeborene Ehrfurcht vor der Behörde, die aber nichts anderes als Furcht ist. Unter keinen Umständen einen als Privatmann anerkennen, heißt alles Persönliche nicht erlauben, und damit beginnt schon der Untergang des europäischen Individuaismus.

Content from these authors
© Japanische Gesellschaft fur Germanistik
Previous article Next article
feedback
Top