1961 Volume 27 Pages 57-64
In dieser Abhandlung möchte ich Reinhold Schneiders Friedensgedanken behandeln. Für Reinhold Schneider ist "Friede“ vor allem eine Gewissensfrage. Er ist keine politische Parole. Er will das Wesen des Friedens untersuchen, ohne von der Pragmatik, von der politischen Einseitigkeit abhängig zu sein. Im Gegensatz zu anderen Pazifisten würdigt Schneider den Krieg der Vergangenheit in seiner geschichlichen Situation. Aber den Krieg der Zukunft lehnt er entschieden ab. Der Krieg der Zukunft bedeutet für ihn das Ende der Welt. Schneider erbt die edelste Tradition Europas, indem er den Frieden über alles setzt. In "Der Friede der Welt“ verfolgt Schneider die Bestrebungen der europäischen Geister, die inmitten des Fanatismus und der Intoleranz nach Frieden strebten.
Der wahre Friede entsteht nach Schneider keineswegs durch den Waffenstillstand, sondern durch das Ende des Mißtrauens auf der Erde.