ドイツ文學
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批評の生理
-ルカーチとアドルノのエッセイ論-
川村 二郎
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1967 年 39 巻 p. 40-48,136

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抄録

Was ist Literaturkritik? Diese Frage hängt mit der Wesensbestimmung der Literatur eng zusammen. Wenn man die Funktion der Literatur in einer Gesellschaft fest formulieren und daher auf die Frage, was Literatur sei, ohne weiters Antwort geben kann, so braucht man nicht zu fragen, welche Aufgabe der Literaturkritik gestellt werden solle. Als arbiter elegantiarum, als Sachverständiger in den Dingen des Geschmacks kann der Kritiker ruhig sein Geschäft betreiben, verschiedene literarische Produktionen nach bestimmten Regeln beurteilen und einordnen. Aber wenn der allgemeine Begriff der Literatur ins Schwanken gerät, indem man sich darüber nicht mehr klar wird, wozu sie dient, dann vermag man auch die Regeln nicht mehr aufzustellen, nach denen der Kritiker sein altes Geschäft betreiben soll. Hier beginnt eine literarische Anarchie, und in dieser Anarchie kommt der entscheidende Moment, wo Kritik von den literarischen Produkten, die bisher als ihre eigentlichen Gegenstände gegolten haben und denen sie jedenfalls untergeordnet war, Abschied nimmt und sich selbständig macht. Kritik kann jetzt stolz erklären, sie selber sei eine Gattung der Literatur, stehe mit Epik, Lyrik und Drama auf gleicher Stufe. Aber Unabhängigkeit bedeutet immer eine Krise. Der Weg zu dieser Unabhängigkeit ist ein wenig zu gefahrvoll und mühselig, als daß der Kritiker seine neugewonnene Freiheit bequem genießen könnte. Losgelöst von den eigentlichen Gegenständen, mag der Kritiker zwar seine eigene Gedankenwelt in froher Einsamkeit zum Ausdruck bringen, doch zugleich droht ihm beständig die Gefahr, auf der schwindelnden Höhe der Isoliertheit zu erfrieren. Es ist, als sei er zwischen die Szylla des Untergeordnetseins und die Charybdis des einsamen Verfalls geraten. Hier wird nur die Schlauheit und Tapferkeit eines Odysseus diese Gefahr überwinden und zur seltsam doppeldeutigen Schönheit der Kritik gelangen können. Über dieses Problem der Kritik haben die beiden großen Kritiker unserer Zeit, Georg Lukács und Theodor W. Adorno, in ihren bemerkenswerten Aufsätzen nachgedacht, in denen der “Essay als Form” zum Hauptthema gewählt und aufs gründlichste untersucht wird.

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