ドイツ文學
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ヘルマン・ブロッホ一面
城山 良彦
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1967 年 39 巻 p. 59-68,138

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抄録

Hermann Broch ist ein methodologischer Dichter. Sein kritisches Denken über die Dichtung ist bemerkenswert. Ich will sein Bild des modernen Romans skizzieren, und zwar besonders in bezug auf seine Essays und Briefe. Man kann vielleicht sagen, seine Romantheorie hängt mit Joyce und Kafka eng zusammen, oder richtiger, sein Bild des modernen Romans zeigt den Weg von Joyce zu Kafka. Aber das ist nicht eindeutig.
Wie seine Briefe aus den dreißiger Jahren klar machen, war er überzeugt, daß der Totalitätsanspruch Joyces einzig legitim war, während er sich selbst bewußt war, daß sein eigenes Ziel nicht ganz in der Richtung von Joyce lag. Ehe er Joyce las, war seine werttheoretische, geschichtsphilosophische Haltung festgelegt. Gemeinsamkeit und Unterschied zwischen ihnen kann man in seinem Essay “James Joyce und die Gegenwart” finden.
Broch bewundert fast mit Schrecken Joyces neue Kosmogonie mit ihrem so bedeutenden sprachlichen und stilistischen Schichtenreichtum und ihrer genauen Architektonik, weniger im Sinne der symbolistischen Welt- und Sprachauffassung oder der Spiegelnug des mittelalterlichen, scholastischen Geistes, als vielmehr im Sinne des Erkenntniswollens, das das Irrationale des Menschen und der Welt entlarvt, dennoch dem Chaos eine neue, wenn auch künstlerische, Ordnung abringen will. Eben daher auch seine Kritik und Forderung an Joyce: Die wahre Totalität. kann bloß vom Ich, vom transzendentalen Bewußtsein aus erzielt und bestimmt werden, deshalb muß das neue Kunstwerk seinen logischen Ort in dieser letzten Sphäre ein für allemal festsetzen. “Und deshalb ist es auch von so unbedingter Notwendigkeit, daß jene neue Kosmogonie letztlich ein platonisches System ergibt, einen Durchschnitt durch die Welt, der dennoch nichts anderes ist als ein Durchschnitt durch das Ich, durch ein Ich, das zugleich das Sum und das Cogito ist, der Logos und das Leben zugleich, wieder zu Eins geworden, zu einer Simultaneität, in deren Einheit das Religiöse an sich aufschimmert.”
Ob diese Forderung an Joyce gültig ist oder nicht, der Totalitätsanspruch bei Broch rückt hier an das Biblisch-Prophetische heran, oder vielmehr, an die jüdisch-platonische Ekstase Philons von Alexandrien. Dieses jüdischplatonische Element ist das Höchste und Beste sowohl an seiner Dichtung als auch an seinem Bild des Totalitätskunstwerks, nicht der Konstruktivismus.
Anfang der dreißiger Jahre war Broch auch von Kafka fasziniert. Sein Einfluß auf Brochs Erzählungen wäre zu zeigen. In dem Vortrag “Das Weltbild des Romans” sieht er in Kafka und van Gogh “einen erweiterten Naturalismus”, der in einem tieferen Sinne die Welt so gibt, wie sie ist. Von Angst beschwert sind Kafkas Dichtungen, in denen dennoch “die Befreiung von aller Angst aufatmet.” Abet M. Durzaks Meinung (Broch. Rowohlt 66.), entscheidend sei in dem Vortrag, daß als positives Muster nicht so sehr Joyce als Kafka genannt sei, ist nicht richtig. Wie der Schluß zeigt, gilt Joyce noch immer als das positivste Muster.
Seit dem Essay “Die mythische Erbschaft der Dichtung” rüuckt eher Mythos als Totalität in den Mittelpunkt seines poetologischen Denkens. Aber noch immer erscheint Joyce neben Th. Mann als Vorbild. Der Sinn der mythischen Dichtung ist kein anderer als der im Joyce-Aufsatz. Erst im Essay “The style of the mythical age” findet die Umwertung statt. “In Joyce one may still detect neo-romantic trends, a concern with the complications of the human soul... In Kafka the personal problem no longer exists, and what seems still personal is, in the very moments it is uttered, dissolved in a super-personal atmosphere. The prophecy of myth is suddenly at hand...”

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