ドイツ文學
Online ISSN : 2187-0020
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認識および表現の方法としてのフィクションについて
中村 勝利
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1975 年 55 巻 p. 87-96

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抄録

Die Form des Romans als fiktionales Erzählen ist vornehmlich die Methode oder die Weise, das äußere und innere Leben des Menschen in zeitlichem Ablauf "anschaulich“ darzustellen, um aus der Art des Ablaufs Erkenntnisse ableiten zu können und den Leser zu Erkenntnissen zu führen.
Man darf den Roman nicht als bloßen ästhetischen Schein und bloßes Spiel im fingierten Raum betrachten, denn sein Ausdrucksmittel ist die Sprache, die einerseits vom menschlichen Leben abhängig ist und andererseits gerade es bestimmt.
Die Sprache ist kein "Ding“, sondern eine Art "Zeichen“. So ist für die Sprache die "Bedeutung“ wesentlich. Die Struktur des Romans und der stilistische Wert der Romansprache stellen sich deswegen nicht durch den bloßen "Zeichenkörper“ (Laut oder Buchstabe) der Sprache, der an sich fast keinen sinnlichen Wert hat, dar, sondern erst durch ihre "Bedeutung“. Aber der "Ausdruck“ des Romanwerkes, das mit der weder "denotativ“ noch "konnotativ“ geläuterten "alltäglichen“ Sprache geschrieben wird, ergibt sich nicht aus bloßer "sprachimmanenter“ Satz- und Textkonstruktion, sondern aus dem Leben und Lebensbewußtsein des Menschen. Denn dem Roman gilt das konkret dargestelite Leben des Menschen als der unmittelbarste "Stoff“ des Werkes, der, durch aufeinanderbezogene und integrierte Themen und Motive, sich zum einheitlichen Ausdruck bringen läßt.
Daß das fiktionale Erzählen die daraus abzuleitenden Erkenntnisse in sich enthält, bedeutet andererseits, daß der Roman kein bloßes "Abbild“ oder keine bloße Nachahmung der Wirklichkeit ist, denn das Erzählen durch "Auswahl“ und "Konstruktion“ ist kein Abbild; ein bloßes Abbild enthält keine Erkenntnis.
Fiktion hat beim Roman die Funktion, einer erfundenen Welt eine gewisse Selbständigkeit zu gewähren und das Verhältnis zwischen Autor und Leser der Unmittelbarkeit zu berauben. So ist es für den Roman nicht notwendig, daß zwischen dem Leben des Autors und seinem Werk eine ausdrückliche Konsequenz vorliegt.
Wenn der Autor nur das ausdrücken dürfte, was er in seinem wirklichen Leben erfuhr, tat, tun will oder tun kann, dann würde sein Werk nicht mehr sein können als bloße Autobiographie oder bloße Standpunkt- und Meinungsäußerung.
Es gibt im modernen menschlichen Leben auch viele Sachverhalte, denen weder im öffentlichen noch im privaten Leben unmittelbarer sprachlicher Ausdruck gegeben wird. Sie könnten manchmal große persönliche Anliegen von Individuen sein und diese in ihrem tiefen Lebensgefühl treffen. Gesellschaftlich nicht anerkannte Bestrebungen, Vorstellungen, Gefühle und Leidenschaften, die jedoch aus der menschlichen Natur oder gerade aus den betreffenden gesellschaftlichen Verhältnissen kommen, können ihren ausführlichen sprachlichen Ausdruck nur im fiktiven Raum des Erzählens finden.
Die Form des "fiktionalen“ Erzählens ermöglicht auch Ausdrucksweisen, die in non-fiktionaler "Literatur“ nicht vorkommen dürfen.
Der Roman ist Fiktion, weil er etwas Unwirkliches oder Unwahres "erdichtet“, und weil er in der scheinbar bloßen Berichterstattung alle erzählten Geschehnisse und Vorgänge in Beziehung zueinander bringt und zum potenzierten Ausdurck verdichtet und weil er Perspektiven ins Erzählen bringt, die im Wirklichkeitsbericht nicht vorhanden sind.
Da der Roman aus diesen Gründen Fiktion ist, werden für ihn auch Erzählarten wie

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