ドイツ文學
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現代ドイツ語の文肢省略について
動詞価論と伝達機能論
中山 豊
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1980 年 65 巻 p. 106-115

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抄録

Ausgangspunkt für meine Erörterungen zum Thema der Satzgliedersparung sind Sätze mit fehlender Stellenbesetzung, wie sie von ungarischen Deutschlernenden gebildet werden, z.B. "*Zuerst lesen die außenpolitischen Nachrichten“ oder "*Ja, er kennt“. Angesichts solcher Interferenzfehlern bemühten sich deutschsprachige Valenzgrammetiker wie Helbig/Schenkel oder Engel/Schumacher darum, Valenzwörterbücher aufzustellen, deren Sinn, wenn auch nicht der einzige, darin besteht, strukturelle Notwendigkeiten der Satzelemente in ihrer Abhängigkeit vom regierenden Verb festzulegen.
Bei der Aussortierung der strukturell notwendigen Satzbestandteile stützen sich Helbig/Schenkel bekanntlich auf die Operation des Eliminierungstests. Die Plausibilität dieser Operation geht allerdings verloren, wenn man ihre Anwendung auf Sätze mit Verben des Typs "geschehen“ betrachtet. Helbig/Schenkel führen inakzeptable Sätze wie“ *Der Mord geschah“ oder "*Der Unfall ereignete sich“ auf Verstöße gegen die valenzbedingte grammatische Regel zurück, die etwa besagt, daß Verben wie "geschehen“ oder "sich ereignen“ außer dem Substantiv im Nominativ obligatorisch eine Adverbialbestimmung verlangen.
Um die Unzulänglichkeit solcher Erklärung zu zeigen, genügt es einfach, auf Sätze wie "Ein Mord geschah“ oder "Ein Unfall ereignete sich“ hinzuweisen, die trotz ihrer Einwertigkeit durchaus akzeptabel sind.
Die Tatsache, daß bei Verben des Typs "geschehen“ die Notwendigkeit eines Satzgliedes auch von der Artikelwahl des mit ihm kookkurrierenden Elements abhängt, legt den Zweifel nahe, ob es überhaupt sinnvoll ist, vom Text isolierte einzelne Sätze auf Weglaßbarkeit ihrer Elemente hin zu analysieren, da der Artikel eine der wichtigsten Phänomene mit Satzgrenzeüberschreitendem Charakter ist, die schon an Einzelsätzen beobachtbar sind.
Gibt man die Position auf, die oben genannten Abweichungen von der Norm genuin grammatisch zu erklären, und beruft man sich auf die Einsicht J. Firbas, daß der Informationswert in der Abfolge der Mitteilungsperspektive ansteigt, so verschwindet die Schwierigkeit bei Erklärung der unterschiedlichen Akzeptabilität zwischen "*Der Mord geschah“ und "Ein Mord geschah“.
S. Kuno stützt sich auch auf den Begriff "Informationswert“ und nimmt an, daß Elemente mit höherem Informationswert nicht eher getilgt werden dürfen als solche mit geringerem. Durch seine Hypothese läßt sich die unterschiedliche Akzeptabilität in den Frage-Antwort-Einheiten erklären wie "Haben Sie 1960 viele Arbeiten veröffentlicht?-Ja, ich habe viele Arbeiten veröffentlicht“ und "Haben Sie Ihre erste Arbeit 1960 veröffentlicht?-*Ja, ich habe meine erste Arbeit veröffentlicht“. Die Valenzgrammatik ist offenbar nicht imstande, die Inakzeptabilität der zweiten Antwort-Replik angemessen darzulegen, da die Abweichung nicht durch lexikalische Idiosynkrasie des Verbs "veröffentlichen“, sondern durch den vorausgehenden Kontext determiniert ist.
S. Kunos Prinzip sagt auch andere Verkürzungen verschiedener Arten richtig voraus wie "Wer hat wen gesehen?-Hans # Maria“ oder "Gibst du Inge das Geld?-Ja, tu ich“.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß sein Prinzip als solches noch zu weitmaschig ist und durch spezifische, untergeordnete Prinzipien ergänzt werden muß,

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