ドイツ文學
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世界の終末幻想
ゲオルク•ハイム「生の影」を手がかりとして
三浦 安子
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1980 年 65 巻 p. 20-30

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抄録

Der Gedichtband "Menschheitsdämmerung“, der Ende des Jahres 1919 erschien, wird heute immer noch als die beste klassische Anthologie des Expressionismus erachtet. Der Herausgeber Kurt Pinthus sagt im Vorwort, das Buch sei eine Sammlung von Sehnsucht, Glück und Qual unserer Epoche, und es sei "eine gesammelte Projektion menschlicher Bewegung aus der Zeit in die Zeit.“ Am Schluß des Vorwortes fordert er die kommende Generation auf, sie möge weiter gehen als diese Dichter, die im furchtbaren Bewußtsein des Untergangs inmitten einer ahnungslosen, hoffnungslosen Menschheit leben mußten; und sie möge ein einfaches, reines und klares Leben freier gestalten. Ich muß mich wundern, daß heute, sechzig Jahre nach der Veröffentlichung dieser Gedichtsammlung, die Visionen des "Weltendes“, die in ihr entfaltet werden, gegen den Wunsch ihres Herausgebers gerade Ausdruck der Situation sind, in der wir am Ende des 20. Jahrhunderts stehen.
Hier in diesem kurzen Aufsatz wird "UMBRA VITAE“, eines der vielen nachgelassenen Gedichte Georg Heyms (1887-1912) behandelt. Bei der Interpretation dieses Gedichtes werden zwei Punkte berücksichtigt: Es gilt, 1) die persönliche und zeitgeschichtliche Lage so konkret wie möglich wiederzugeben, in der rich der Dichter befand, als er Ende Oktober 1911 diese Verse schrieb; und 2) die Visionen, die Heym in diesem Gedicht entfaltet, in Zusammenhang mit den heutigen wirklichen Phänomenen zu bringen.
In der ersten und zweiten Strophe ist von den Kometen die Rede. Das ist nach H. G. Hermann dadurch verursacht, daß der Halleysche Komet 1910 wiedererschien. Man könnte sagen, daß dies Gedicht sowie eines von Jakob van Hoddis, "Weltende“, die Gemütsunruhe des Volkes und das Krisengefühl dieser Zeit in sensitiver Weise widerspiegeln. Man erwartet nun, daß sich der Halleysche Komet 1986 unserem Planeten wieder nähert; man hört jetzt schon oft Voraussagen eines großen Erdbebens; und die Bücher und Filme, die vom nahen Weltende handeln, machen Sensation. Diese Situation unserer Zeit scheint der der 1910er Jahre äußerst ähnlich zu sein.
In der vierten Strophe werden Selbstmörder, die Hände vor sich wie Besen senken, beschrieben. Dieses Bild kommt auch im Gedicht "Hora mortis“ vor und hat mit "den Toten“ im Gedicht "Die Morgue“ viel gemeinsam. Aber während die Toten in "Die Morgue“ fragen, was aus ihnen nach dem Tode wird, "suchen“ die Selbstmörder in "Umbra vitae“ "ihr verlorenes Wesen“. Mit anderen Worten, sie richten ihren Blick auf das Leben. Sie begehen wohl Selbstmord, weil sie an sich selbst in diesem Leben verzweifeln, sich im Bewußtsein quälen, daß sie in der endlichen Zeitlichkeit kein sinnvolles, humanes Leben führen und weder Sinn noch Ziel des Weiterlebens finden können; aber sie wünschen sich doch im Grunde keinen Tod, sondern gerade ein Leben, ein wahrhaftes Leben.
Kurz bevor Heym "Umbra vitae“ dichtete, schrieb er in sein Tagebuch: "Ich weiß nicht mehr, wo mein Weg hingeht… Jetzt ist alles dunkel, auseinander, zerstreut.“ Er tritt nach knapp drei Wochen im August aus dem Vorbereitungsdienst im Amtsgericht aus: Er verzichtet auf eine juristische Berufslaufbahn. Er tritt in die arabisch-marokkanische Klasse des Seminars für orientalische Sprachen mit der Absicht ein, Dragoman zu werden. Diese Wendung ist wohl durch die zweite Marokko-Krise veranlaßt, die gerade einen Monat vorher begonnen hatte. Aber sein Vater wünschte, daß sein Sohn die Offizierslaufbahn einschlägt, und ersuchte für seinen Sohn um eine Stelle als Fahnenjunker.

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