ドイツ文學
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Else Lasker-Schüler の詩
宇京 早苗
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1980 年 65 巻 p. 31-43

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抄録

Das Schicksal der Expressionisten wird allgemein folgendermaßen dargestellt: ihr Schicksal war es, im furchtbaren Bewußtsein des Untergangs inmitten einer ahnungslosen, hoffnungslosen Menschheit zu leben. Schon vor 1910 war sich Lasker-Schüler dieses dunklen Schicksals bewußt. In ihren frühen Gedichten wurden pessimistische Themen behandelt, z.B. Weltende, Weltlosigkeit, Lebensangst und Hilflosigkeit. Diese waren ja das Grundthema des Expressionismus, und sie wurden später bei Heym, van Hoddis und Lichtenstein immer lauter vorgetragen.
Dabei ist es eine interessante Frage, wie sie ihre Zeit durchstehen und ihre irdische Qual überwinden konnten. Schon früh wünschte die Dichterin, ihrer hoffnungslosen Welt zu entfliehen. Bei ihrer ersten Weltflucht versenkt sie sich in das Liebesspiel, das dem Zustand der Ekstase dient, in der sie den Weltschmerz für Augenblicke vergessen kann. In den Gedichten, die in der ersten Gedichtsammlung "Styx“ enthalten sind, handelt es sich hauptsächlich um Lebensfülle, Vitalität und exaltierten Erotismus. Dort entstehen die stilistischen Konsequenzen der vitalistischen Grundthematik, z.B. die Zerschlagung gewohnter Satz- und Bildformen, unübliche Zusammensetzungen und Neologismen, die Bevorzugung von Pluralformen, häufiger Gebrauch von aktiven und hyperbolischen Formen und die hohe Bewegungsintensität, die von der Vorliebe für das Partizip Präsens und vom Gebrauch des Verbs ausgeht. Außerdem bestätigen Synästhesien und Personifikationen die Sinnlichkeit in ihren Gedichten. Das vitalistische Pathos, das auch bei Heym und Stadler oft erkennbar ist, bildet bei Lasker-Schüler einen Kontrast zu ihren verzweifelten Klagen.
Im Grunde funktionierte aber das Liebesspiel als eine Selbsttäuschung; deshalb hielt sie es bald für einen sündigen Versuch. Die Mißachtung aller realen Bezüge im ersten Versuch, dessen radikale Dynamisierung und Hyperbolik deutlich hervortreten, führt zur Regression in eine phantastische märchenhafte Welt. Beim zweiten Weltfluchtversuch vertieft sich die Dichterin in die Phantastik des Versteckspiels, des Trickspiels und des Schauspiels, die nach A. Koch deutlich manieristische Stilelemente zeigen. Das Versteckspiel läßt sie in die Kindheit fliehen. Das Trickspiel kann unser alltägliches Leben durch Magie in eine traumhafte Welt verändern. Und das Schauspiel kann sie und ihre Freunde durch Maskierung in andere Menschen verwandeln. Diese drei Spiele bewirken die unrealistische märchenhafte Atmosphäre in Lasker-Schülers Gedichten. Unter "Versteckspiel“ versteht man die unlogische Aussage oder den universalen Gesichtspunkt der Dichterin. Sie hat es nie verstanden, das Kindsein zu überwinden, also im üblichen Sinne erwachsen zu werden. Im Zusammenhang mit dem Versteckspiel tritt das Schauspiel auf. Sie maskiert sich als "Jussuf“ oder "Tino“ usw., und sie verwandelt auch ihre Freunde in andere Menschen.
Diese manieristischen Spiele erschaffen ihr eine neue Welt, die ganz anders als ihre reale Umgebung aussieht. Aber sie helfen ihr bei der Weltflucht nicht so sehr, wie sie es erwartet hatte, obwohl sie wünscht, daß sie sich mit den Spielen retten könne. Sie hat immer eine grundlose Angst, von der "selbst der roheste Mensch bewegt wird“. Sie fühlt sich "zwischen grauer Nacht der Urangst“ liegen. Bei ihr hängt jedoch die Urangst eng mit ihrer jüdischen Abstammung zusammen. Sie hat "das müde Blut verbannter Jahrtausende und greiser Kränkungen“, also identifiziert sie ihre Qual und Angst mit dem traurigen Schicksal ihres Volks. Die Lebensangst steigt in der Dichterin so schrecklich auf, daß das Spiel als Mittel zur Weltflucht

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