ドイツ文學
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ドイツ文学研究か-文学研究か
脇阪 豊
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1981 年 66 巻 p. 11-20

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抄録

Eine nicht immer erfreuliche Aufgabe ist es, eine kritische Bilanz der Forschungslage der eigenen Kollegen zu ziehen, was ich hier jedoch zu leisten habe. Nicht unabhängig ist die japanische Germanistik-hierbei beschränkt auf das Gebiet der literaturwissenschaftlichen Arbeit-von der deutschen, die m.E. seit etwa Mitte der 60er Jahre eine "entscheidende Wandlung“ (nach Stanzel: vor allem in bezug auf die Erzählforschung) erlebt hat. Hauptmerkmal dafür wäre das Zusammenwirken mit anderen Disziplinen wie einerseits Linguistik, Textwissenschaft und Kommunikationswissenschaft und andererseits Soziologie, Psychologie etc.
Jedoch steht heute noch das traditionelle Werturteil auf der Dichotomie-Basis von z.B. "schön und nicht schön“, "höhere und niedrige Literatur“ oder "Dichtung und Literatur“. Und nicht selten ist die Folgerung aus diesem Standpunkt schließlich literarische "Diskriminierung“ (Kreuzer) und "affirmative“ Verfolgung der Kritik (Schulte-Sasse). Während diese dichotome Betrachtungsweise in Deutschland nicht mehr so stark wie früher vertreten ist, besteht in Japan heute noch die traditionstreue Kanonisierung der Literatur, die selbstverständlich und unvermeidbar auf die Art und Weise der Literaturuntersuchung wirkt.
Hermann Paul, der in Japan fast ausschließlich als Sprachwissenschaftler (zu?) sehr bekannt ist, der aber in der Tat als Philologe bereits im Jahr 1896 eine "Methodenlehre“ auch für die Literaturforschung verfaßte, schreibt darin wie folgt: "Aufgabe des Geschichtsforschers ist […], die ästhetischen Triebe in Dichter und Publikum zu verfolgen, wodurch ein Werk entstanden und gewirkt hat.“ Dann betont er, daß der Autor "in seiner Existent vom Publikum abhängig“ sei. Ferner begegne man "noch immer einer ablehnenden Haltung gegen alle methodologischen Erörterungen“.
Die Idee von H. Paul ist aber im Grunde nicht besonders originell, wenn man weiß, daß neue wissenschaftstheoretische Versuche damals bereits unternommen wurden, wie z.B. von E. Husserl oder G. von der Gabelenz. Die theoretische Schwäche H. Pauls selbst wurde dann von K. Bühler kritisiert. Andererseits nahm die deutsche Literaturwissenschaft immer mehr die Richtung der werkimmanenten Interpretation, während sie ihre theoretische Isoliertheit nicht überwinden konnte. (Man denke an die zeitgleiche Entwieklung vom Russischen Formalismus zum Prager Strukturalismus.)
Nun scheint mir eine ähnliche Isoliertheit in Theorie und Praxis gerade heute in der japanischen Germanistik auffällig zu sein, sowohl beim einzelnen Wissenschaftler als auch in der gesamten Forschungslage. Die Versuche, diese Lage zu überwinden, sollten vor allem unter der Idee der wissenschaftlichen Integration geleistet werden. Einige wichtige Punkte seien hier genannt:
1. Förderung der Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Forschungsgebieten, nicht nur den historisch, gattungsmäßig unterschiedlichen Arbeitsgebieten, sondern auch zwischen der Literaturwissenschaft und der Linguistik. Vorausgesetzt: Schaffung der theoretischen gemeinsamen Forschungsbasis.
2. Zusammenarbeit der verschiedenen methodologischen Disziplinen wie Literaturgeschichte, Literaturkritik, Literaturdidaktik, Textinterpretation etc. Vorausgesetzt: Erweiterung des methodologischen Verständnisses.
3. Integration von Forschung und Lehre. Vorausgesetzt: Methodische und pragmatische Bestandsaufnahme der Didaktisierung und Didaktisierbarkeit aller Forschungsergebnisse.
4. Ausgleich der Forschungs- und Lehrbedingungen zwischen öffentlichen Institutionen. Vorausgesetzt: Personaler Austausch zwischen Universitäten und Hochschulen etc., auch im regionalen Sinn.

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