ドイツ文學
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アドルノ
運動への意志
岡野 進
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1984 年 73 巻 p. 113-123

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抄録

Kurz nach dem Tode Adornos ist die "Äthetische Theorie“ als Band 7 seiner Gesamtausgabe erschienen. Diese Tatsache mag nichts mit dem Werk zu tun haben. Wenn man aber in Erwägung zieht, daß die Bewegung des Denkens, der seine Theorie ihre Kraft verdankt, der Natur nach nie zu Ende geht, könnte man sagen, daß sein Tod die "Ästhetische Theorie“ zur Vollendung gebracht hat. Außerdem, abgesehen davon, daß sie als posthumes Manuskript sein letztes Werk ist, ist sie, solange es dabei um den Willen zur Bewegung geht, kraft deren seine Theorie ästhetisch wird, für sein letztes Werk zu halten. Seinem Willen zur Bewegung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Gesellschaft in ein vom identifizierenden Geist gesetzten Gefängnis verbannt ist. Also setzt sich der Wille zur Bewegung zum Ziel, das Gefängnis von innen her zu sprengen, dadurch das Nichtidentische zu retten, das "der identifizierende Geist am Objekt abschneiden muß“ (Habermas, J.). Die vorliegende Abhandlung ist ein Versuch, diesem Willen zur Bewegung anhand des "Naturschönen“ nachzugehen.
Um das Naturschöne zu verstehen, müssen wir zuerst die "Dialektik der Aufklärung“ überblicken, denn sie ist eng mit dem Naturschönen verbunden. Was Horkheimer/Adorno darin erschließen, ist die finstere Seite der Aufklärung. Sie schildern, wie die Aufklärung, die eigentlich die Menschen aus dem Zwang der Natur befreien soll, über sie herrscht als die zweite Natur. Die Aufklärung ist nämlich in den Mythos umgeschlagen. Daraus folgt, daß die Verfügung über die äußere Natur mit der Unterdrückung der inneren Natur gebüßt werden muß. Dies ist ein Erbe der Selbstbildung durch die Verdrängung der Natur. Hier liegt die Notwendigkeit, mit der Adorno das einst aus der Ästhetik geschwundene Naturschöne ins Leben zurückgerufen hat.
Adorno bemerkt im Naturschönen die Spur des Nichtidentischen. Doch ist es bemerkenswert, daß es ihm nicht so sehr darauf ankommt, die Parole auszugeben, man solle in die Natur zurückgehen, als vielmehr die Erfahrung des Naturschönen zu kritisieren. Warum? Das läßt sich aus zwei Gründen erklären:
1. Die Erfahrung des Naturschönen hat soviel Wahrheit wie Unwahrheit. Wahrheit, weil sie sich an das von der "Aufklärung“ unterdrückte Nichtidentische erinnert. Unwahrheit, weil sie, durch die Gesellschaft vermittelt, nicht das Andere, sondern die Ergänzung ist.
2. Demnach ist die Erfahrung des Naturschönen zweideutig. Wer, ohne Erkenntnis dieser Zweideutigkeit, sich ans Naturschöne verliert, dürfte das Naturschöne verletzen und dessen Schönheit vermindern. Denn das Naturschöne wird zur "Ausrede für die Schmach des Daseins“.
Auf der Grundlage dieser Betrachtungen können wir wohl sagen, daß Adorno, der das Naturschöne wahrnehmen will, um dessen willen das Naturschöne verneinen muß. Das Naturschöne, wie Adorno feststellt, ist "der in die Imagination transponierte, dadurch vielleicht abgegoltene Mythos“.
Was wir oben dargestellt haben, ist ein dialektischer Umschlag. Erst als Kunstschönes geht das Naturschöne in die Versöhnung über. Das gilt auch für das Kunstwerk. Das Kunstwerk, solange es Kunstwerk bleibt, ist noch gar nicht, was es sein soll. Erst als Naturschönes geht das Kunstwerk in die Wahrhcit über. Hier blcibt Adorno der Hegelschen Dialektik treu. Dennoch unterscheidet sich Adorno von Hegel darin, daß Adorno weder dem Naturschönen, noch dem Kunstschönen die prima philosophia verleiht.

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