ドイツ文學
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ドイツ•ロマン主義研究の歴史
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山本 定祐
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1986 年 76 巻 p. 1-13

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抄録

Unstillbares Verlangen nach Stoffen, Überfluß an interessanter Individualität, Primat der Theorie vor der Praxis, Vorherrschen des Manierierten anstelle des Stils, das Häßliche als das unentbehrliche Element, der schneidende Kontrast der höheren und der niederen Kunst…das sind die Merkmale der "modernen Poesie“, die Friedrich Schlegel im sogenannten Studium-Aufsatz (1797) herausstellte. Dazu könnte man als entsprechende Umstände z.B. auch den Umbruch des Leserverhaltens am Ende des 18. Jahrhunderts, das Anwachsen der Buchproduktion und das Aufkommen des "extensiven“ Lesens anstelle der intensiven Wiederholungslektüre, aber auch als politisches Klima die Hoffnung auf die Französische Revolution und die darauffolgende Enttäuschung aufzählen. Die deutsche Romantik war nichts anderes als die Folge des Reagierens unter der damaligen empfindsamen Jugend auf diese geistigen und sozialen Situationen, die aber eben der heutigen Lage wieder verblüffend ähnlich sehen. Daraus läßt sich begreifen, daß die Romantik heute wieder aktuell geworden ist.
Die Forschungsgeschichte der deutschen Romantik verrät nun deren besondere Eigentümlichkeiten und Probleme in unübertroffener Weise. Das liegt hauptsächlich an den folgenden beiden merkwürdigen Kennzeichen der Romantikforschung in Deutschland: an der Tatsache erstens, daß die Wissenschaft von der Literatur selbst sich im Verlauf der deutschen Romantik entfaltet hat. Zweitens daran, daß die Rezeptionsund Forschungsgeschichte der Romantik mit dem politischen und sozialen Wandel Deutschlands ungewöhnlich eng zusammenhängt.
Für die deutsche Romantik waren die ersten Rezeptionen und Reaktionen nicht gerade erfreulich, indem sie nämlich der Vorwurf Hegels als bodenlos subjektiv einerseits und der Angriff Heines als unrettbar reaktionär andererseits entscheidend denunziert hatten. Die pauschalisierende Einseitigkeit Hegels bei seiner Polemik gegen die Romantik bereitete den Wesenszüge bestimmenden geistesgeschichtlichen Forschungen den Weg, die dann bis zur frühen Nachkriegszeit die Romantikforschung gekennzeichnet haben, während die politisch gefärbte Konfrontation Heines bis heute als das inzwischen fast zum Klischee gewordenene Schema der Gegenüberstellung von Aufklärung und Romantik besonders in der DDR überlebte, obwohl auch dort diese Formel allmählich ihre Allmacht verliert. Diese Antithetik von Aufklärung und Romantik wechselte in den nationalistischen bzw. chauvinistischen Strömungen der 20er und 30er Jahre ihren Schwerpunkt zugunsten der letzteren. Die Romantik schloß wie bei A. Baeumler mit dem "eutschen Blut“ ein Bündnis. In dieser Zeit war die Romantik der Mittel- und Angelpunkt der Germanistik. Diese Umstände haben selbstverständlich dazu geführt, daß in der Nachkriegszeit die Romantikforschung schwer belastet war. Die eigentliche Romantikforschung begann erst in den 60er Jahren wieder, wo endgültig "die Zeit der Verklärung wie auch die der bloßen Anklage vorüber“ war (Benno von Wiese). Dabei haben die Publikationen der historisch-kritischen Ausgaben vor allem von Fr. Schlegel (1958 ff.), Novalis (1960-1975) und Eichendorff (1962 ff.) zur Romantikforschung einen außerordentlich großen Beitrag geleistet. Seit Ende der 60er Jahre scheint dem politischen und sozialen Klima in der BRD entsprechend die sozialgeschichtliche Forschungsmethode vorherrschend zu sein, während die werkimmanente Interpretation, die zum Teil als Reaktion auf die Vorherrschaft der nationalistischen Weltanschauung fungiert hatte, in den Hintergrund gerückt ist.

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