ドイツ文學
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Nonhead による項継承
宮内 敬太郎
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1990 年 85 巻 p. 163-177

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抄録

Neuere lexikalistische Ansätze, die sich vor allem mit der deutschen Wortbildung befassen, konzentrieren sich darauf, nach den Prinzipien der X'-bar-Theorie ein Wortbildungsmodell, das eine morphologische und syntaktische Beschreibung der Wortstruktur und zugleich auch eine Interpretation vor allem der Nominalkomposita und Derivata ermöglicht, zu liefern. Bei der Beschreibung dieses Bereichs spielen der Begriff "Kopf“ und das Prinzip "Argumentvererbung“ eine relevante Rolle.
Der Kopf in einer Wortstruktur wird positionell, und zwar als die am weitesten rechts stehende Kategorie, definiert. Aus welchen Komponenten der Kopf jedoch besteht und welche Funktionen er im Bereich der Wortsyntax ausübt, wird in der einschlägigen Literatur kaum erörtert.
Es herrscht Einigkeit darüber, daß der Kopf im unmarkierten Fall seine morphologischen und syntaktischen Eigenschaften an die Gesamtwort-struktur vererbt. Bei der Argumentvererbung geht es um die Frage, ob die unmittelbaren Konstituenten eines Wortkomplexes ihre Rektionseigen-schaften an das Gesamtwort perkolieren können oder gegebenenfalls verlieren. Bei der Beschreibung dieses Systems kommt es jedoch darauf an zu eruieren, welche Prinzipen die Argumentvererbung steuern und unter welchen Bedingungen sie blockiert wird. Hier herrschen noch Unklarheiten, die einer weiteren Erhellung bedürfen.
Die kategoriale Charakteristik deutscher Komposita ist durch die morphosyntaktische Eigenschaft des Kopfes bestimmt. Bei den Nominalkomposita wird nicht immer ein Argument des Kopfes als eine Konstituente in der Wortstruktur realisiert. Daneben läßt sich auch häufig beobachten, daß ein Nominalkompositum außerhalb seiner Wortkonstruktion noch ein Argument regiert. Im unmarkierten Fall wird dabei dieses Argument vom Kopf regiert. In der Literatur gibt es nur gelegentlich Hinweise darauf, daß auch solche Nominalkomposita existieren, deren Argument außerhalb der Wortstruktur nicht vom Kopf, sondern vom Nonhead vererbt wird.
Komposita, die diese markierte Argumentstruktur aufweisen, sind in den meisten Fällen nicht usuelle Bildungen, sondern ad hoc generierte Zusammensetzungen. Zur Frage, warum eine solche Argumentvererbung entsteht, könnte folgende Hypothese aufgestellt werden: Erstens scheint die semantische Interaktion der beiden unmittelbaren Konstituenten in der Wortstruktur eine entscheidende Rolle zu spielen. Die Wahrscheinlichkeit, daß diese Nonhead-Argumentvererbung in Erscheinung tritt, dürfte größer werden, wenn der Kopf der Komposition aus einem Nomen besteht, das weder semantisch noch grammatisch starke Merkmale aufweist, und wenn sich das Nonhead aus einer deverbativen Ableitung, die sowohl semantisch als auch grammatisch eine starke Charakteristik besitzt, zusammensetzt. Das semantische Gewicht des Nonheads dem Kopf gegenüber scheint im Vergleich zu den unmarkierten Komposita größer und relevanter zu sein. Dazu könnte zweitens noch ein syntaktisches Prinzip angenommen werden: Wenn ein internes Argument des Kopfes schon in der Kompositionsstruktur als linkes Glied realisiert ist, und das Kompositum noch ein Argument außerhalb der Konstruktion verlangt, kann das Nonhead sein offenes Argument an die Gesamtkonstruktion perkolieren und es folglich als ein Komplement außerhalb der Wortstruktur realisieren. Dieses Phänomen scheint syntaktischer Natur zu sein in dem Sinne, daß der Kopf keine Kraft mehr innehat, noch ein Argument zu regieren, weil er seine Argumentstelle bereits geschlossen hat. Es sei denn, bei dem Kopf handelt es sich um ein zwei- und/oder mehrstelliges Substantiv.

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