Abstract
Der Verfasser studierte einige Eigenschaften des Blutes von Ankylostomenkranken und von Kaninchen, welchen man Würmerextrakt injiziert hatte, und mikroskopierte weiter an Ratten die Organveränderungen nach Injektion von Würmerextrakt, um das Wesen der dabei auftretenden Anaemie kennen zu lernen. Die Resultate sind die folgenden :
1. Menschenversuch.
Bei Ankylostomenkranken sind Erythrozytenzahl, Haemoglobingehalt und Faerbeindex des Blutes parallel mit der Schwere der Krankheit vermindert. Auch nimmt die Viskosität wegen der Verminderung der Erythrocytenzabl und der Viskosität des Blutserums fast immer ab, während sich bei anderen Anäinien, z. B. der tuberkulösen, die Serumviskosität erheblich steigert und derniufolge die. Blutviskosität häufig normal bleiben kann. Auch hört man bei den Ankylostomenkranken sehr häufig deutliches Noftensausen, bei der tuberculösen Anämie dagegen häufig nicht. Dieser Unterschied zwischen den beiden Anämien ist vielleicht auf den Unterschied der Viskosität der beiden Blutsera zurückzuführen.
Der Eiweissgehalt des Blutserums bei Ankylostomiasis nimmt fast immer ab, besonders an Serumalbumini während der Serumglobulingehalt fast immer normal bleibt. Die Senkungsgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen ist leicht- oder mittelgradig beschleunigt.
2. Kaninchenversuch :
Der Tierversuch zeigt, dass. das Ankylostoma duodenale einen anämieerzeugenden Stoff im Leib birgt, welcher in Alkohol oder ein Aether-alkoholgemisch übergehen kann und welcher duich wiederholte Injektion das Tier anaemisch machen kann.
3. Rattenversuch :
Nach der histologischen Untersuchung der verschiedenen Organe (endokrine Drüsen, Leber, Milz, Nieren, Darm, Knochenmark und Lungen) hält sich nach der. Injektion des Würmerextrakts die Haemosiderosis in den Organen (Milz, Leber, Knochenmark, Nieren, Darm und Lungen) in den noimalen Grenzen. Es ist sehr bemerkenswert, dass sich in Knochenmark die Eiythroblasten und andere Knochenmarkszellen deutlich vermindern, die Fettzellen dagegen vermehren. Danach kommt der Verfasser zu den Schlusse, dass der blutvergiftende Stoff in den Ankylostomenwürmern nicht haemolytisch wirkt, sondern die Neubildung der. Knochenmarkszellen stört. Die Schilddrüse zeigt dabei das Bild des Hyperthyreoidismus. Doch ist nach der Meinung des Verfassers schwer zu entscheiden, ob diese Veränderung durch den bluttoxischen Stoff direkt oder indirekt hervorgerufen wird.