抄録
Der Verfasser untersuchte an Meerschweinchen die einzelnen oder die kombinierten Einwirkungen von Schilddrüsenfütterung, exstirpation, Adrenalin, Atropin und Pituitrin auf die Blutbilder bei Serumanaphylaxie und kam zu folgenden Resultaten :
1. Das Anaphylaxieblutbild des normalen Tieres (nach 24 St.)
Der Haemoglobingehalt und die Erythrocytenzahl haben etwas zugenommen, die Leucocyten-und Thrombocytenzahl abgenommen. Unter den weissen Blutbildern weisen die Zahlen von Lymphocyten und von eosinophilen Leucocyten Zunahme auf, die Zahl der polynucleären neutrophilen Leucocyten Abnahme. Die Zahlen der grossen mononucleären Leucocyten, der Uebergangsformen und der Mastzellen sind unbestirnmt.
2. Die Einwirkungen der Schilddrüse auf die Anaphylaxieblutbilder.
Wenn man anstatt normaler Tiere mit Schilddrüsensubstanzen gefütterte (vor oder nach der Sensibilisierung) Meerschweinchen benutzt, sind die Veränderungen der Blutbilder nicht so auffallend wie die bei den normalen Tieren, sondern scheinen sich vielmehr der Norm zu nähern. Auch bei den vor der Sensibilisierung thyreoidektomierten Tiere sind die Anaphylaxieblutbilder nicht so auffallend und scheinen sich den Blutbildern der thyreoidektomierten Tiere zu nähern. Bei dem nach der Sensibilisierung thyreoidektomierten Tiere sind die Anaphylaxieblutbilder ähnlich den Blutbildern der normalen Tiere.
3. Die einzelnen oder kombinierten Einwirkungen von Adrenalin und Schilddrüse auf die Anaplylaxieblutbilder.
Wenn man Adrenalin (0.05 mg pro Too g K. G.) ca 30 Minuten vor der Reinjektion injiciert, sind die Veränderungen der einzelnen Blutelemente ganz verschieden von denen bei den Anaphylaxieblutbildern und scheinen sich vielmehr den Adrenalinblutbildern zu nähern.
Diese Einwirkung von Adrenalin auf das Anaphylaxieblutbild wird durch Schilddrüsenfütterung verstärkt und durch Thyreoidektomie abgeschwächt.
4. Die einzelnen oder kombinierten Einwirkungen von Atropin und Schilddrüse auf die Anaphylaxieblutbilder.
Die Injektion von Atropin sulf. (0.3 mg pro 100 g K. G.) wirkt wie Adrenalin auf die Anaphylaxieblutbilder. Nur sind dabei die Veränderungen der eosinophilen Leucocyten nicht so auffallend wie bei der Adrenalininjektion.
5. Die einzelnen oder kombinierten Einwirkungen von Pituitrin, und Schilddrüse auf die Anaphylaxieblutbilder.
Wenn man Pituitrin (O, I ccm pro 100 g K. G.) ca 30 Minuten der vor Reinjektion injiciert, fallen die Anaphylaxieblutbilder sehr ähnlich dem Blutbild von Pituitrin selbst oder dem von Adrenalin aus. Die Schilddrüsenfunktion iibt keinen bemerkenswerten, Einfluss auf diese Pituitrinwirkung aus.