抄録
Trotzdem die Wirkung der in letzter Zeit therapeutisch vielfach angewandten kurzwelligen Strahlen mit chemischer Wirkung schon verschiedentlich erforscht worden ist, ist die etwaige biologische Wirkung der sichtbaren Strahlen von verschiedener Wellenlänge noch so gut wie unbeachtet geblieben, indem sie in die moderne Therapie bisher kaum eingefuhrt worden sind. Da erfahrungsgemäss sichtbare Strahlen auch auf die physiologische Funktion einen nicht geringen Einfluss auszuüben scheinen, habe ich in vorliegender Arbeit eine systematische Untersuchung mit den sichtbaren Strahlen vorgenomtnen. Nach Keeser wirken die roten. Strahlen vagotonisch, während die blauen Strahlen sympathikotonisch wirken und die grünen Strahlen ohne Wirkung bleiben. Wenn irgendwelche sichtbare Strahlen, wie Keeser sagt, irgendeine Disharmonie des vegetativen Nervensystems bedingen, so müssen sie auf den Stoffwechsel des Calciums sowie des Kaliums irgendeinen Einfluss ausüben, weil nach verschiedenen Autoren Calcium- sowie Kaliumionen als Regulatoren für das vegetative Nervensystem wirken. In vorliegender Arbeit habe ich daher im Calcium- sowie Kaliumspiegel des Blutserums den etwaigen Einfluss von roten, grünen sowie blauen Strahlen auf das vegetative Nervensystem untersucht. Das elektrische Licht wurde mit verschiedenen Filtern filtriert, um verschiedene Strahlen von diverser Wellenlänge zu gewinnen. Die dabei gewonnenen roten Strahlen betragen in Wellenlänge 580-640 μμ, die blauen Strahlen 420-470 μμ and die grünen Strahlen 470-550 μμ. Kaninchen wurden 30 Minuten sowie 2 Stunden lang rot, blau bzw. grüm bestrahlt. Der Calcium- sowie Kaliumgehalt des Blutserums wurde dann nach Kramer-Tisdall untersucht. Die Ergebnisse sind wie folgt zusammenzufassen.
1. Die rote Bestrahlung des Kaninchens wahrend 30 Minuten bzw. 2 Stunden bewirkt eine Zunahme des Calciumgehaltes, aber eine Abnahme des Kaliumgehaltes des Blutserums, also eine Parasympathikotonie.
2. Wenn man Kaninchen während 30 Minuten bzw. 2 Stunden blau bestrahit, so beobachtet man eine Abnahme des Calciurngehaltes, aber eine Zunahme des Kaliumgehaltes des Blutserums, also eine Sympathikotonie.
3. Durch grüne Bestrahlung des Kaninchens während 2 Stunden wird keine Veränderung des Calcium- sowie Kaliumgelaltes bedingt. Die grüne Bestrahlung während 30 Minuten bedingt aber eine Zunahme des Calciumgehaltes and eine Abnahme des Kaliumgehaltes des Blutserums, also eine Parasymathikotonie. Die Parasympathikotonie ist hierbei aber weit schwächer als bei roter Bestrahlung. [Vgl. Original (japanisch) S. 205.]