Abstract
Die narkotischen Wirkungen des Kokains und des β-Eukains auf die sensiblen und motorischen Nervenfasern des Froschischiadicus werden durch eine minimale Menge Kaliumchlorid beträchtlich verstärkt. Eine solche Potenzierung ist bei Tropakokain, Alypin und Stovain nicht zu beobachten. Bei Novokain zeigt sich auch dieselbe Wirkung, aber nur auf die sensiblen Fasern.
Die anästhesierende Kraft des Kokains, des β-Eukains und des Novokains auf die sensiblen Apparate der Frosch- und Meerschweinchenhaut wird durch Kalium in hohem Grade potenziert. Andererseits vertieft sich eine durch Kaliumchlorid am Meerschweinchen verursachte Hautanästhesie erheblich unter Mitwirkung einer sehr kleinen, an sich noch unwirksamen Menge der drei obengenannten Anästhetica. Es entsteht also zwischen diesen Anästhetica einerseits und Kaliumsalz andererseits ein gegenseitiger Synergismus, wobei das letztere in dieser Beziehung viel wirksamer als die ersteren ist. Beim Zusammenwirken des Tropakokains, Alypins oder Stovains und des Kaliumchlorids auf die sensiblen Endapparate lässt sich indessen keine Potenzierung, sondern nur eine Addierung ihrer Wirkungen nachweisen.