Repura
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KLINISCHE UND EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE VERÄNDERUNGEN DER LUNGEN BEI LEPRA
IV. ÜBER LUNGENVERÄNDERUNGEN BEI KANINCHEN, DENEN WIEDERHOLT LEPRABAZILLEN UND DIESEN ÄHNLICHE SÄUREFESTE BAZILLEN IN DIE VENE EINGESPRITZT WURDEN, UND DIE BEZIEHUNGEN DIESER
Mitsutaro Yamamoto
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1939 Volume 10 Issue 1 Pages 7-18_2,3

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Abstract

Inhalt dieser Mitteilung sind die Versuche, die angestellt wurden, um die Lungenverändernngen bei der Lepra experimentell zu untersuchen. Verf. injizierte zu diesem Zweck in die Ohrvene von Kaninchen wiederholt eine Emulsion von Lepraknoten, in denen die Leprabazillen nach der Nojima'schen Methode mehr oder weniger deutlich vermehrt waren. Die gleichen Untersuchungen wurden auch mit anderen säurefesten Bazillen wie sog. Rattenleprabazillen, säurefesten Bazillen im Abfallwasser und Ota'schen Bazillen ausgefuhrt. Die Resultate lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1) Es konnten durch diese Versuche an den Lungen chronische, entzundliche Veränderungen lepröser Natur hervorgerufen werden.
2) In den entzündlichen Herden waren die Leprabazillen meist gruppenweise vorhanden, ab und zu waren sie auch in die Lymphkanälchen oder -spalten hineingepfropft. Sie waren im allgemeinen von bräunlichroter Farbe, dick, reich an Granula und von längerer oder kürzerer Gestalt, während diese Einzelheiten der Form, Anordnung und Färbbarkeit bei den gewohnlichen Tuberkelbazillen nicht zu beobachten waren.
3) Durch die anderen säurefesten Bazillen (Rattenleprabazillen etc.) waren fast die gleichen Lungenbefunde zu erzielen.
4) Außerdem waren gelegentlich, inshesondere bei den Versuchen mit relativ stark virulenten saurefesten Bazillen (Bazillen des Abfallwassers), um die kleinen Bronchien herum zahlreiche adenomatöse Kanälchenbildungen zu sehen. Gleichzeitig war auch die Wand der kleinen Gefaße verdickt.
5) Es wurden auch Versuche ausgeführt, in denen die Kaninchen vor den wiederholten Leprabazillen-Injektionen Einspritzungen von menschlichen oder bovinen Tuberkelbazillen bekamen, bzw. umgekehrt die Tuberkelbazillen-Injektionen nach vorausgegangenen wiederholten Leprabazilleneinspritzungen erhielten. Bei allen diesen Versuchen wurden die Tiere in verschiedenen Zeitabständen nach der letzten Injektion getötet und dann die Organe, insbesondere die Lungen, histologisch untersucht.
6) Auf Grund dieser Experimente kam es in den Lungen zu zwei verschiedenen Arten von Veränderungen, tuberkulösen und leprösen. Hierbei ergaben bovine Bazillen etwas stärkere Veränderungen als menschliche.
7) Die tuberkulösen Lungenveränderungen dieser Tiere wurde parallel mit dem Verlauf nach der Injektion immer deutlicher und verdrängten allmählich das leprös veränderte Gewebe. Dieses wurde schließlich von den tuberkulosen Veränderungen gänzlich bedeckt und war nicht mehr zu sehen.

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