Repura
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EIN FALL VON BOECK'SCHEM SARKOID, BEI DEM BOVINE TUBERKELBAZILLEN KULTIVIERT WURDEN
Masayoshi Ishikawa
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1939 Volume 10 Issue 2 Pages 239-245,21-22

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Abstract

Es handelt sich um ein 19 jahriges Madchen. In der Familie keine besonderen Leiden. Pat, selbst bisher ebenfalls nie ernstlich krank. Vor Ca, 3 Jahren entwickelt sich auf der linken Backe ein kleinfingernagelgrßer Fleck, der sich mit der Zeit langsam vergroßerte, ohne jedoch subjektive Beschwerden zu machen.
Stat. praes.: Mittelgroße Frau in maßigem Ernahrungszustand. Innere Organe o. B. Sichtbare Schleimhaute intakt. Nervenverdickungen oder Sensibilitatsstorungen nicht nachweisbar.
In der Mitte der linken Backe befindet sich ein ovaler, leicht erhabener, 2.5×3.0cm großer Herd (S. Fig. 1 im Text). Derselbe ist braunlichrot gefarbt und scharf begrenzt. Seine glatte Oberflache ist z. T. mit einigen Schuppen bedeckt. Teils fuhlt er sich weich, teils derb an. Bei Glasdruck bleibt ein braunlicher Farbenton ohne deutliche Flecke (Lupusknotchen) zuruck. Sensibilitat in der Gegend des Flecks normal. Harn klar, ohne abnorme Bestandteile. Faeces frei von Eiern. WaR und Murata negativ. Tuberkulin-Reaktion: Pirquet bei der ersten Untersuchung negativ. Negativ verlief auch die intrakutane Reaktion auf A. T. (0.1 ccm einer 1000 fachen Losung). 0.5mg subkutan injiziert machte nur eine leichte Rotung und Induration. Bei der einen Monat spater ausgefuhrten zweiten Untersuchung liel der Pirquet schwach positiv aus, wahrend die intrakutane subkutane Reaktion mit einer maßigen Induration einhergingen.
Verlauf und Therapie: Die anfangliche Behandlung der Pat. mit Arsen und Rontgenstrahlen brachte keine nennenswerte Besserung. Auf Verlangen der Kranken wurde spater der Herd in toto exstirpiert. Die Schnittwunde heilte schnell ab, und es ist bis jetzt, nach etwa 3 Jahren, kein. Rezidiv aufgetreten.
Histologischer Befund (S. Figg. 2 und 3 im Text): In der Kutis und Subkutis sind zahlreiche Infiltrate zu sehen, die sehr scharf begrenzt und z. T. von einer bindegewebigen Kapsel umgeben sind. Sie bestehen hauptsachlich aus Epitheloidzellen nebst einer kleinen Menge von Lymphocyten, die meist in der Peripherie der Infiltrate lokalisiert sind. Riesenzellen sind wenig vorhanden, meist in unregelmaßigen polymorphkernigen Zellen. Das Endothel der Gefaße in den Infiltraten ist mehr oder weniger gewuchert. Die elastischen Fasern sind sehr stark reduziert oder fehlen in den Infiltraten ganz. Die Epidermis ist mit Ausnahme von einer leichten Wucherung in einem Teil fast normal geblieben. Zwischen Epidermis und Kutisinfiltration ist es zu einer geringen Infiltration der oberen Kutis gekommen, such bemerkt man noch bier und da leichtgradige Gefaßerweiterung und perivaskulare Infiltration.
Ein Teil des exstirpierten Gewebes wurde nach der Sumiyoshi'schen Methode behandelt und auf Petragnani'schem Nahrboden kultiviert. Nach ca. anderthalb Monaten entwickelten sich darauf gelblich granulierte, etwas feuchte Kolonien, die aus einer Reinkultur von saurefesten Bazillen bestanden. Wurden zerkleinerte Stuckchen des Gewebes auf Meerschweinchen verimpft, dann kam es bei diesen spater zu Anschwellungen der Drusen, in denen sich neben kasigen Veranderungen zahlreiche saurefeste Bazillen nachweisen ließen. Im Blut waren jedoch Bazillen nach dem Lowenstein'schen Verfahren nicht nachweisbar.
Auf Grund der experimentellen Untersuchungen und ihrer biologischen Eigenschaften waren diese saurefesten Bazillen als Tuberkelbazillen, Typus bovinus, zu diagnostizieren.
(Autoreferat)

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