1932 年 38 巻 2 号 p. 235-246
Der Fall betrifft eine 39 jaehrige Frau mit linksseitigem otogenem Schlaefenlappenabscess. Im klinischen Verlauf zeigte sich als Herdsymptom eine typische amnestische Aphasie, combiniert mit eitriger Meningitis. Die Behandlung beider bedingte einen guten Verlauf, indem die schweren Hirnsymytome und die amnestische Aphasie gaenzlich verschwanden, und es sah aus, als ob eine Heilung moeglich waere.
Eines Tages jedoch bekam Pat. nach koerperlicher Anstrengung ploetzlich einen allgemeinen Krampfanfall, der unter Bewusstlosigkeit etwa 1 Minute Lang dauerte, und seitdem traten wieder amnestische Aphasie und hohes Fieber mit gekreutzter Facialislaehmung sowie Hemiplegie und Hemihypaesthesie auf. Das Allgemeinbefinden besserte sich danach nicht, und nach 10 Tagen trat trotz aller Bemuehungen schliesslich der Tod ein.
Bei histopathologischer Untersuchung des linksseitigen Schlaefenlappens fand Verfasser, dass der Abscessherd dicht unterhalb der Hirnrinde lag und dass die ihn umgebende entzuendliche Hirnerweichung progressiv bis zum Durchbruch in den Seitenventrikel fortgeschritten war.