Abstract
Die Verfasser haben zur Untersuchung mittels verscheidener Farbstofflösungen an gesunden Kaninchen über das Resorptionsverhalten des äusseren Gehörganges und des Trommelfells und darüber, ob eine in den ersteren hineingeträufelte Farbstofflösung durch die normale Membrana tympanica in die Mittelohrschleimhaut zu gelangen imstande ist, vorliegende Versuche von histologischer Seite unternommen, was folgendes ergab:
1) Das Trypanblau, Lithionkarmin odor Neutralrot, die bei Kaninchen in den äusseren Gehörgang eingespritzt worden sind, lassen sich zwar auch von den Wänden desselben und der Mittelohrschleimhaut aus resorbieren, aber hauptsächlich von Trommelfell, besonders von der Schrapnellschen Membran aus.
2) Das Trypanblau, Lithionkarmin und Neutralrot vermögen durch die normale Memblana Tympanica die Mittelohrschleimhaut zu erreichen, was besonders bei leicht diffusiblem Trypanblau schneller erfolgt, als bei schwer diffusiblem Lithionkarmin und Neutralrot.
3) Die Stellen des normalen Trommelfells, welche die in den Meatus auditus externus injizierten Farbstoffe am leichtesten in die Paukenhöhle eintreten lassen, sind im wesentlichen die Schrapnellsche Membran und die Trommelfellmite.
4) Die Stellen, wo die durch das Trommelfell in die Mittelohrhöhle eingedrungene Farbstoffe am deutlichsten anhaften, sind Lig. mallei lateralis, Hammer, Ambos und M. tensor tympani, darauf folget Epitympanicum besonders Belegschleimhaut der inneren Wand, und die der übrigen stelle nicht so auffallend.