Japanese Journal of Human Geography
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Der Einfluss des ÖPNV auf die Siedlungsentwicklung im mittleren Ruhrgebiet
Shigeaki OBA
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1985 Volume 37 Issue 2 Pages 97-121

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Abstract
Wie schon in der Literatur erkennbar ist, entwickelte sich das Ruhrgebiet von Süden nach Norden, und seine Entwicklung stand im engen Zusammenhang mit dem Vorantreiben des Ruhrkohlenbergbaus. Es ist kaum nötig zu sagen, daß der Verkehr in der Entwicklung des Ruhrgebiets eine grosse Rolle gespielt hat. Die Ruhrschiffahrt, sowie die spätere Eisenbahnlinie und Kanäle haben dazu beitragen. Neben diesem Durchgangverkehr oder Fernverkehr ist der Nahverkehr in der Siedlungsentwicklung besonders wichtig. Vor allem im Ruhrgebiet waren die Straßenbahn und der Omnibus neben dem Fahrrad in der Zeitspanne bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich an der Entwicklung beteiligt. In diesem Bericht soll untersucht werden, welche Rolle die Entwicklung des ÖPNV (Öffentliches Personal-Nahverkehrs) in der Siedlungsentwicklung im mittleren Ruhrgebiet (ein Querschnitt von Süden nach Norden, der Bochum in seiner Mitte hat). Den Schwerpunkt billet der Zeitabschnitt vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Vorkriegszeit des 2. Weltkriegs.
Eine zeitlich Einleitung in die folgenden 4 Phasen scheint hier sinnvoll:
a) die Einführung von Straßenbahnlinien (1890er Jahre)
b) die Ausweitung von Straßenbahnlinien (Jahrhundertwende vor dem 1. Weltkrieg)
c) die Einführung von Omnibusbetrieben (zwischen dem 1. Weltkrieg und dem 2. Weltkrieg)
d) die Rückgang von Straßenbahnbetrieben und die Umstellung auf Omnibuslinien (nach dem 2. Weltkrieg)
Ein Modell von diesen Entwicklungphasen ist in Fig. 14 dargestellt.
Die hauptsächlichen Ergebnisse sind folgende:
1) Die Bedeutung des ÖPNV als Bezirksverkehrmittel, das die Verbindung zwischen Städten übernimmt, ist in diesem Raum besonders wichtig. Das kommt daher, daß es im diesen Raum an den Nord-Süd-Verbindungen im Eisenbahnnetz fehlte.
2) Über die Liniennetzbildung wurden zuerst die Nord-Süd verbindende Hauptlinie (in der 1. Phase), dann der Bezirksverkehr zwischen Städten und Bergbauanlagen, Arbeiterkolonien (in der 2. Phase), danach der Vorortverkehr (in der 2. und 3. Phase) eingerichtet.
3) In dieser Entwicklung gab es eine regionale Differenzierung neben der Zeitverschiebung. Vor allem hat die Emscher die Grenze gezogen. Diese Differenzierung zwischen dem nordlichen Raum (Vestzone und Lippezone) und dem südlichen Raum (Hellwegzone und südliche Emsoherzone) spiegelte such den Einfluss auf die Siedlungsentwicklung wider.
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