Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Über die Bedeutung des Präzipitins bei Anaphylaxie des isolierten Darmes
Seiro Kuwana
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1931 Volume 43 Issue 2 Pages 402-424

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Abstract

Bei Meerschweinchen, welche vorher im aktiven und passiven anaphylaktischen Zustand sensibilisiert worden waren, stellte ich unter Anwendung des Magnus'schen Apparates über die Anaphylaxie des isolierten Darmes Untersuchungen an. Bei der passiven Anaphylaxie habe ich das Meerschweinchen mit Präzipitin aus Haninchenimmunserum sensibilisiert.
Die Beziehungen zwischen der Anaphylaxie des Darmes und des Präzipitins im Serum habe ich auf die Weise untersucht, dass ich die stärke der Darmkontraktionen mit dem Präzipitintiter und der Menge des wieder hinzugefügten Antigens verglich und weiter die Spezifizität der Reaktion je nach der Art und dem Zustand des Antigens genau untersuchte.
Die von mir erreichten Schlüsse lauten, wie folgt:
1) Der isolierte Darm eines Meerschweinchens im anaphylaktischen Zustand zieht sich unter Einwirkung des Antigens ebenfalls in einer solchen Weise zusammen, dass man es als Anaphylaxie ansehen darf.
2) Die Minimaldosis des Antigens, mit welcher man bei dem isolierten Darm eines aktiv und passiv immunisierten Meerschweinchens eine anaphylaktische Erscheinung hervorrufen kann, ist abhängig von der Menge und der Eigenschaft des Präzipitins im Serum, d. h. sie geht parallel mit dem Präzipitin.
3) Die geeignetste Menge des Antigens, mit welcher man bei dem isolierten Darm eines aktiv und passiv immunisierten Meerschweinchens eine starke anaphylaktische Erscheinung hervorrufen kann, entspricht der Menge in der Bindungszone oder dem Zweifachen derjenigen Menge, die in Vitro nach der Präzipitinreaktion bestimmt wird.
4) Die Anaphylaxie beim isolierten Darm eines sensibilisierten Meerschweinchens zeigt eine Gruppen-Reaktion ebenso wie in der Präzipitinreaktion.
5) Es vermindert sich bei der Anaphylaxie des isolierten Darmes die Stärke der Kontraktion je nach der Zustandsänderung der Antigens durch Hitzewirkung, wie bei 60°C2/3, 70°C1/10, 80°C1/800, 100°C 0, zu nativem Antigen. Jedoch ist die Reaktion etwas schärfer als die Präzipitinreaktion, weil bei der Anaphylaxie die Trübung der Antigen weniger Einfluss auf die Reaktion ausübt.
6) Die sensibilisierende Minimaldosis, mit welcher man beim isolierten Darm eines paasiv immunisierten Meerschweinchens eine typische Anaphylaxie hervorrufen kann, entspricht auf 260 gr Körpergewicht nach einer Inkubationazeit von 24 Stunden 200 Eh. des Präzipitins.
7) Mit isoliertem Präzipitin konnte ich auch passiv die Anaphylaxie des isolierten Darmes nachweisen. Dabei fand ich die Uebertragungsfähigkeit der Anaphylaxie mit isoliertem Präzipitin etwas stärker als die mit Originalimmunserum.
8) Gestützt auf die oben angegebenen Tatsachen möchte ich behaupten, dass Präzipitin und anaphylaktischer Antikörper wohl identisch sind.

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