Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Untersuchungen über die organischen Säuren im Harn. (I. Mitteilung)
Bei der experimentellen Acidosis und Alkalosis
Sizuma Sato
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1939 Volume 51 Issue 1 Pages 14-34

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Abstract

Bekauntlich gibt es verschiedene organische Säuren, die unter normalen oder pathologischen Zuständen in den Harn ausgeschieden werden: wie die alyphatische Gruppe Harnsaure, Milchsäure, Acetessigsaure, β-oxybuttersaure, gebundone Glykuronsäure, Essigsaure, Citronensäure, Propionsaure; oder die aromatische Gruppe Hippursäure, Indalacetursäure, aromatische Oxysäure und dazu einige noch unbekannte Säuren. Da diese Säuren fast inmier mit Basen verbunden ausgeschieden worden. steht wohl der Gehalt der org. Säuren des Harns mit den Zuständen des Stoffwechsels der Organismen in engeter Beziehung.
Neuerdings ist die Methodik zur Gehaltbestimmung der org. Säuren des Harns sprungweise fortgeschritten; man kann ihn jetzt sogar halbmikroquantitativ bestimmen und so ist es nun als unentbehrlich anerkannt worden, für die bisher vernachlässigten Fehlerquellen bei der Analyse einige Korrigierungsverfahren mitzukombinieren.
Um die Stoffwechselstorungen der Organismen zu verfolgen, suchte der Verfasser die org. Säuren im Harn bei experimenteller Acidosis und Alkalosis halbmikroquantitativ zu bestimmen, nach den Methoden, die von Palmer, Joffe, Mainzer und Scherer angegeben und von Palmer, Widmerk und Ljungberg, Martinson und Markowa korrigiert wurden. Ferner hat der Verfasser zugleich auch die Wasserstoffiouenlionzentration des Harus und die Alkalireserve des Blutserums gemessen.
Ergebnisse:
1) Wenn in den Versuchstieren (Hunden und Kaninchen) oder Versuchspersonen mit Natrium bicarbonicum, Natrium phosphatum oder alkalische Pfufferlosungen, sogar auch mit Hyperpnoe ein azidotischen Zustand hervorgerufen worden war, nahm sowohl die Menge der org. Säuren des Harns, als such die Alkalireserve des Blutserums stark zu. Die Wasserstoffionenkonzentration des Harns stieg ebenfalls an.
2) Im acidotischen Zustand, der durch Ammonium chloricum, Salzsäure, Milchsäure, saure Pfufferlösungen oder durch Einatmen von Kohlensäure hervorgerufen war, vermehrte sich die Menge der org. Säuren des Harns, nach oder ohne ein vorübergehende Abnahme. Die Wasserstoffionenkonzentration sank ab und die Alkalireserve vermindert sich ebenfalls.
3) Da bei Alkalivergiftungen eine Zuuahme des Sauerstoffbedarfs, der Zuckerspaltung und der Milchsäurebildung schon von vielen Autoren nachgewiesen worden ist, und da eine grosse Menge von org. Säuren bei gesunden Nieren nicht zu akkumulieren ist, ist vermehrte Ausscheidung von org. Sauren bei Alkalosis wohl einer Zunahme ihrer Bildung im Korper selbst zuzuschreiben. Dabei müssun die org. Säuren mit dem Alkaliüberschuss gebunden ausgeschieden werden.
4) Bei der Acidosis dürfte die vorübergehende Abnahme des Säurengehaltes nicht einer Zuuahme der Verbreunung der org. Säuren im Korper, sondern dem vorübergehenden Verfall des Stoffwechsels zuzuschreiben sein; die Abnahme des Sauerstoffbedarfs, der Milchsäurebildung und die der Verbrennung des Blutzuckers bei Säurenvergiftungen ist ja schon im allgemeinen anerkannt. Dann aber tritt Glykogenmobilisierung der Leber infolge der Säurewirkung hinzu, damit vermehrt sich die Bildung der org. Säuren im Körper und infolgedessen wird deren Ausscheidung im Harn befördert. Beim letzten Falle könnte man die Säurezunahme als eine Teilerscheinung von Kompensationsinsuflizienz ansehen.

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