1939 Volume 51 Issue 1 Pages 34-49
Es stellte sich schon aus den Studien Nakamuras heraus, dass es im Heilungsprozess der Knochenfraktur zu beträchtlichen histologischen Veränderungen bestimmter endokrineu Drüsen, die dem Fortschreiteu der Heilungsvorgänge des Knochenbruchsteils parallel gehen, kommt. Was das Verhalten der Nebenniere bei der Knochenfraktur anbetrifft, so ist bisher ausser kurzer Beschreibung Nakamuras gar keine Angabe zu finden. Dies gab dem Verfasser den Anises eingehende Untersuchung über solches Problem auzustellen. Bei männlichen Ratten wurde der Knochenbruch an Rippen oder an Humerus und Femur erzeugt. In verschiedenen Zeitabständen (1 Tag-12 Wochen) nach der Fraktur wurden die Nebennieren und der Knochenbruchsteil histologisch untersucht. Die Resultate lassen sich folgendermasseu zusammenfassen:
Beim Knochenbruch an Tieren äussern sich sekundär beträchtliche histologieche Veränderungen der Nebenniere, insbesoudere am Mark Verminderung von Lipoid und in Markzellen Vergrosserung des Zelleibs und Abnahme der chromaffinen Kornchen. Solche Veränderungen finden der Wucherung des osteoiden Gewebes im Knochenbruchsteil parallel gehend statt, und zwar am deutlichsten in 3 Tagen bis 1 Woche nach der Fraktur, wo die Wucherung des osteoiden Gewebes sich am lebhaftesten äussert, dann allmahlich abklingend mit dem Verschwinden des osteoiden Gewebes. Die durch die Fraktur hervorgerufenen Veränderungen der Nebenniere sind bei Humerus- und Femurfraktur quantitativ etwas hochgradiger als bei Rippenfraktur.