1937 Volume 26 Issue 7 Pages 583-593
Patient, ein 29 jähriger lediger Mann, litt an congenitaler Syphilis, war am linken Auge blind: ausserdem hatte er von Kindheit auf an Enuresis nocturna gelitten. Er bemerkte am folgenden Tage nach unreinem Geschlechtsumgang Eiterausfluss und allmählich zunehmende schmerzhafte Anschwellung des Penis, darauf Rötung, und mit Zunahme der Beschwerden suchte er nach drei Wochen unsere Klinik auf.
Der Lokalbefund bestand aus diffuser Anschwellung an der dorsalen Seite des Penis, sowie an der ventralen Seite desselben befindlicher deutlicher Rötung und Schwellung, die in ihrer Mitte deutlich fluktuierte und bei Druck schrnerzhaft war. Die Vorhaut war stark ödematös angeschwollen. Von der Urethra her kam reichlich eitriger Ausfluss, und aus dern Eiter wurden Gonokokken nachgewiesen.
Aus der Ventralseite wurde in der fluktuierenden Stelle eine Inzision vorgenommen. Eitrige Infiltration hatte einen Teil des Schwellkörpers angegriffen, wobei eine direkte Kommunikation mit der Harnröhre nicht nachgewiesen werden konnte. Die Wunde ging ohne Zurücklassung einen Harnfistel in narbige Heilung über.
Bei diesem Falle war die Wa-R. des Blutes und Liquors stark positiv. Gegen die Enuresis nocturna blieb die medikamentöse Behandlung erfolglos.