1942 Volume 33 Issue 6 Pages 458-461,18
Patient: 40 jähriger Mann, klagt seit ca. einem Jahre über Lumbago und bekommt seit 3 Monaten die häufig auftretende Hämaturie.
Status präsens: Patient relativ gross, kräftig gebaut, in gutem Ernährungszustande; Palpation und Perkussion ergeben normale Verhältnisse.
Röntgenbefund: Dem linken Nierenbecken entsprechend ein etwa bohnengrosser Steinschatten. Linke Niere relativ abnorm vergrössert.
Ergebnis der Nierenfunktionsprüfung: Die Indigocarminprobe ergibt eine funktionelle Schädigung der linken Steinniere gegenüber der rechten normalen Niere. Man hat Nephrectomia sinistra in Lumbalanästhesie ausgeübt.
Präparat: Die Niere war auf mehr als das Doppelte ihres normalen Volumens vergrössert, stellte einen 15cm langen, 10cm breiten and 5cm dicken, straff gespannten Sack dar.
Das Nierenbecken war mit zwei verwachsenen Steinen erfüllt. Der eine Stein, den man wahrscheinlich für einen primär entstandenen Stein hält, war kuglig und von Bohnengrösse. Der andere, wahrscheinlich ein sekundär entstandener Stein, war trichterähnlich und erschien auf der Platte nicht als Schatten (Länge 2cm, Breite 1cm). Der chemische Bestandteil des ersteren war Oxalsäure und derjenige des letzteren Harnsäure.