Abstract
Aus den statistischen Beobachtungen über 37 durch Verimpfung erkrankte Pferde geht die folgenden klinischen Befunde hervor:
1. Das Inkubationsstadium bei den Erkrankungen durch Verimpfung betrug auf 2 bis 47 Tagen, grösstenteils von 9 bis 22 Tagen, d. h. 70% der ganzen Fälle, und die Quantität des verimpften Blutes hat darauf keinen Einfluss. Aufbewahungzeit der Virus und Alter der Pferde haben mit dem Inkubationsstadium nicht zu tun, aber nur in zwei Fällen, einen mit ein Jahr lang im Eiskammer aufbewahrtem Blut verimpften Pferd und einem jungen 6 Jahre alten Pferd verlief das Inkubationsstadium verhältnismässig lang.
2. Die Zahl der Anfälle war einmal in 38%, zweimal in 24% und dreimal in 21% der Fälle. In wenigen Fällen traten Anfälle 4-9 mal auf. Die tödlichen Erkrankungen konnten meist im Anfangsstadium beobachtet werden, und die dauernden Anfälle sind im Verlauf der Erkrankung immer milder und undeutlicher geworden.
3. Die Maximumtemperatur, 40.0° bis 41.5°C., aber selten unter 89.5°C., zeigte sick während des ganzen Verlaufes meistens beim ersten oder zweiten Anfall. Im anhaltenden Verlauf sank das Fieber immer allmälich herab, im tödlichen Fall wurde aber einige Tage vor dem Tode eine hohe Temperatur beobachtet.
4. Ungünstige Prognose (einschliesslich der im sterbenden Zustand abgetöteten Tiere) stellte sich auf 62% der Fälle, in der Hälfte deren erlagen die Tiere nach einem Monat. In anderen Worten, ungefähr 6/10 der erkrankten Pferde mit ungünstiger Prognose und die Hälfte starben in einem Monat.
5. Bei der Sektion der 3 Kadaver, welche die Lämung am Unterleib zeigten, habe ich deutliche innere Blutungen beobachtet und in einem Fall eine deutliche Blutung der äusseren harten Rückenmarkshaut an der Lumbargegend gefunden.