1997 年 1997 巻 76 号 p. 15-29
Der Begriff der “Anschauung” ist in der Pädagogik Pestalozzis zentral. Dieser Begriff ist in einem doppelten Sinne zweigliedrig. Erstens gliedert er sich nach der äusseren und der inneren Anschauung, zweitens besteht die innere Anschauung wiederum aus der “mich anse-henden” inneren Anschauung und der “Gott ansehenden” inneren Anschauung. Die vor-liegende Arbeit geht dem Entstehungsund dem Verstärkungsprozess dieses Begriffs nach. Das Hauptinteresse gilt den verschiedenen Ideen, von denen der Anschauungsbegriff in ver-schiedenen Phasen seiner Genese beeinflusst wurde.
Bezüglich der äusseren Anschauung steht der Einfluss des Sensualismus im Zentrum. Die von Pestalozzi zitierten Bucher belegen, dass er sich in der Entstehungsphase seiner Anschauungslehre mit dem deutschen Sensualismus auseinandersetzte, während er in der Verstärkungsphase der Anschauungslehre den franzasischen Sensualismus bevorzugte.
Bezüglich der inneren Anschauung wird die Betonung des Gemüts eingehend untersucht. Obgleich Pestalozzi zu keiner Zeit seines Lebens konfesionell gebunden war, brachte ihn seine Betonung der Gemiitskrafte immer näher zum religiösen Gedanken, wonach die “Gott an-sehende” innere Anschauung belebt werden soll.