Schelling-Jahrbuch
Online ISSN : 2434-8910
Print ISSN : 0919-4622
Lavaters Semiotik des Gesichts
Hintergrund der Physiognomik Lavaters und Ihre Tragweite
Michio Ishida
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JOURNAL OPEN ACCESS

2011 Volume 19 Pages 120-

Details
Abstract
In vorliegender Arbeit versuche ich Lavaters Physiognomik als „Semiotik des Gesichts zu bezeichnen und ihren Hintergrund sowie ihre Tragweite zu überdenken. Unter Physiognomik versteht Lavater die Fertigkeit, durch das Äußerliche eines Menschen sein Inneres zu erkennen, oder das Wissen um das Verhältnis des Äußern mit dem Innern; der sichtbaren Oberfläche mit dem unsichtbaren Inhalt(Charakter). Im Hintergrund der Physiognomik Lavaters liegt die eigentümliche christliche Schöpfungslehre, die mit dem Wort,,Gott schuf den Menschen sich zum Bilde! dargelegt wird. Ins menschliche Gesicht werden einige Buchstaben des göttlichen Alphabets gezeichnet, und diese unwillkürliche Natursprache im Antlitze zu entziffern ist die Forschung und die Praxis seiner Physiognomik. Lavaters Physiognomik ist daher die Semiotik und die Hermeneutik, die im menschlichen Körper eingeprägte Natursprache zu lesen. Aber schon diese Natursprache, die in Lavaters Physiognomik behandelt wird, beschränkt sich nicht nur auf das menschliche Gesicht. Vielmehr alles, was in der Natur ist, wie Lavater selbst schreibt, hat seine eigene Physiognomie als Natursprache im weiteren Sinne. Vom gegenwärtigen Gesichtspunkt aus wollen wir also eine neue Physiognomik konzipieren, das Äußerliche, wie es erscheint, den atmosphärischen Charakter von dem Menschen und dem Dingen als Physiognomie zu erschauen, indem wir der Physiognomik Lavaters die theologische Voraussetzung wegnehmen.
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